Wirtschaft

Mehr Kapazitäten in den USA BMW und Daimler bauen aus

Erklärt den Amerikanern das Prinzip Carsharing: Daimler-Chef Dieter Zetsche.

Erklärt den Amerikanern das Prinzip Carsharing: Daimler-Chef Dieter Zetsche.

(Foto: REUTERS)

Während in Europa die Furcht vor einer Rezession umgeht, genießen die deutschen Hersteller in den USA die aufkommende Feierlaune. Wegen der anhaltend starken Nachfrage auf dem wichtigen Markt bauen jetzt sowohl BMW als auch Daimler ihre Fertigung vor Ort weiter aus.

BMW und Daimler schalten in ihren US-Werken einen Gang höher. Pünktlich zur Auto Show in Detroit kündigen die beiden Dax-Konzerne ein verstärktes Engagement im US-Markt an. Angesichts steigender Verkäufe steckt der bayrische Autobauer hunderte Millionen Dollar in den Ausbau seiner Geländewagen-Fertigung in South Carolina; der schwäbische Rivale Daimler heuert neue Leute für die auf Volldampf laufende Lastwagen-Produktion an.

Der wichtigste Automarkt der Welt: In Detroit glänzt BMW mit dem Konzept i8.

Der wichtigste Automarkt der Welt: In Detroit glänzt BMW mit dem Konzept i8.

(Foto: AP)

"Wir werden rund 900 Mio. US-Dollar (rund 700 Mio. Euro) in das Werk Spartanburg bis 2014 investieren und bis Ende des laufenden Jahres 300 neue Arbeitsplätze schaffen", sagte BMW-Produktionsvorstand Frank-Peter Arndt. BMW reagiere damit auf die wachsende Nachfrage. Außerdem kündigte der Autobauer an, seine Geländewagenfamilie um das Modell X4 zu erweitern. BMW hatte sich im vergangenen Jahr zum größten Oberklasse-Hersteller in den USA aufgeschwungen und wird nach Einschätzung von Landeschef Ludwig Willisch diese Position halten können.

Im Werk Spartanburg rollen ausschließlich Geländewagen vom Band und werden von hier aus in die ganze Welt exportiert. Erst vor anderthalb Jahren hatte BMW eine neue Montagehalle für den errichtet sowie den Karosseriebau und Lackiererei erweitert. In dem 1994 gegründeten Werk arbeiten derzeit rund 7000 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr baute BMW in Spartanburg rund 276.000 Autos. Langfristig sollen in der Fabrik jährlich bis zu 350.000 Fahrzeuge gefertigt werden.

Mehr deutsche Trucks für den Highway

Mercedes war bei den Oberklasse-Autos knapp hinter BMW in den USA gelandet. Die Schwaben haben allerdings noch ein weiteres Standbein bei den schweren Lastwagen und Transportern. Und hier stocken sie nun auf: Im Werk der US-Tochter Freightliner in Cleveland seien 1200 zusätzliche Stellen geplant, weil eine zweite Schicht eingeführt werde, teilte das Unternehmen mit.

In Cleveland rollen schwere Nutzfahrzeuge vom Band. Ein geringer Teil der neuen Jobs - 100 Arbeitsplätze - soll im Komponenten- und Logistikwerk in Gastonia entstehen. "Das Transportaufkommen ist mittlerweile wieder auf dem Niveau vor der Krise und die Flotten, die in den vergangenen Jahren nicht erneuert wurden, werden sukzessive ersetzt", berichtete der Lastwagenbauer.

Daimler tritt im nordamerikanischen Lastwagen-Markt allerdings nicht unter dem weltbekannten Stern auf. Die Stuttgarter stecken stattdessen hinter den amerikanischen Traditionsmarken Freighliner und Western Star; auch der Schulbushersteller Thomas Built Buses und der große Motorenbauer Detroit Diesel gehören zum Konzern. Einzig die Sprinter-Transporter fahren unter dem Namen Mercedes-Benz.

Der Konzern erwartet trotz abflauender Konjunktur im laufenden Jahr weiter steigende Lastwagenverkäufe. Daimler baut in den USA überdies Geländewagen und ab 2014 zusammen mit dem Partner Renault-Nissan auch Motoren.

Quelle: ntv.de, dpa

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