Wirtschaft

Neue Prognose aus Ludwigshafen BASF steckt sich etwas höhere Ziele

Die Jahresbilanz von BASF ist da: Anleger interessieren sich vor allem für den Ausblick - und die Dividende.

Die Jahresbilanz von BASF ist da: Anleger interessieren sich vor allem für den Ausblick - und die Dividende.

(Foto: dpa)

Die Bilanz des Chemieriesen BASF enthält glänzende Zahlen: Umsatz und Ergebnis schwellen im zweistelligen Prozentbereich an. Für das laufende Jahr versucht das Dax-Unternehmen, überschäumende Erwartungen zu dämpfen.

Nach dem kräftigen Gewinnanstieg im vergangenen Jahr geht der Chemiekonzern BASF 2018 von weiteren Zuwächsen aus. Der operative Gewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen soll leicht über dem Vorjahresniveau liegen, wie das Dax-Unternehmen bei der Vorstellung der ausführlichen Jahresergebnisse mitteilte.

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Erste Eckdaten hatte die BASF bereits Mitte Januar veröffentlicht. Das Ausmaß der Gewinnsprünge war Analysten und Anlegern also schon bekannt. Mit Spannung warteten Experten nun vor allem auf die Prognosen des Konzernvorstands um Kurt Bock für das laufende Jahr.

Bock übergibt nach rund sieben Jahren an der Unternehmensspitze das Ruder mit Ablauf der Hauptversammlung am 4. Mai an Vizechef Martin Brudermüller. Der gebürtige Ostwestfale, der lange auch Finanzchef bei BASF war, hatte zuletzt den Kauf von Teilen des Landwirtschaftgeschäfts von Bayer für fast sechs Milliarden Euro angekündigt.

Die Ludwigshafener, die bereits Pflanzenschutzmittel herstellen, steigen damit auch ins Saatgutgeschäft ein. Der Konzern will außerdem seine Öl- und Gastochter Wintershall mit dem Rivalen Dea zusammenschließen. Mittelfristig soll dieses Gemeinschaftsunternehmen an die Börse gebracht werden.

Wie aus der Mitteilung zur Bilanzpräsentation hervorgeht, peilt der Chemieriese 2018 einen Zuwachs beim Ebit von bis zu zehn Prozent an. Der Umsatz soll um bis zu fünf Prozent zulegen. BASF sei gut ins Jahr gestartet, sagte Vorstandschef Bock. "Außerdem haben wir wichtige Weichen für die personelle und strategische Weiterentwicklung des Unternehmens gestellt."

Im vierten Quartal des zurückliegenden Jahres kletterte der Umsatz um mehr als acht Prozent auf 16,09 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn erhöhte sich um 58 Prozent auf 1,86 Milliarden Euro, wozu vor allem das florierende Geschäft mit Basischemikalien sowie die Bereiche Pflanzenschutz sowie Öl und Gas beitrugen.

Die Aktionäre sollen für das vergangene Geschäftsjahr eine Dividende von 3,10 Euro je Aktie erhalten. Das sind 10 Cent mehr als im Vorjahr. In den vergangenen sechs Jahren hatte der Chemiekonzern jeweils 10 Cent im Jahr draufgelegt. Analysten hatten angesichts des hohen Überschusses mit 3,20 Euro gerechnet.

Konservativer BASF-Ausblick

Die Bilanzsprünge aus dem Vorjahr dürften sich im laufenden Jahr wohl nicht wiederholen. 2017 war der Umsatz dank der extrem starken Geschäfte mit Basischemikalien um 12 Prozent und das bereinigte Ebit insgesamt um ein Drittel gewachsen.

BASF stützt sich weiter auf das Öl- und Gasgeschäft sowie die beiden Spezialchemie-Segmente, die jeweils deutlich zum Ergebnis beitragen dürften. Hier werden Wachstumsraten von über 11 Prozent erwartet. Das Basischemiegeschäft, das 2017 mehr als die Hälfte zum operativen Ergebnis beisteuerte, wird dagegen margenbedingt deutlich schwächer erwartet - hier dürfte das bereinigte Ebit sogar mehr als 11 Prozent unter dem Vorjahreswert bleiben.

Nebenwirkungen des Monsanto-Deals

In der neuen Prognose enthalten sind bereits die Bayer-Agrargeschäfte, die BASF im Rahmen der Monsanto-Fusion übernimmt. BASF erwartet daraus für das eigene Agrargeschäft einen positiven Umsatzeffekt, aber einen negativen Einfluss auf das Ergebnis und begründet dies mit Integrationskosten und der Saisonalität zum Zeitpunkt der Übernahme.

BASF ist für seine konservativen Prognosen bekannt. Mitte Januar musste der Konzern den Markt mit einer Pflichtmitteilung darüber informieren, dass Umsatz und EBIT 2017 "erheblich" besser ausgefallen waren, als die Analysten erwartet hatten. Die Zahlen übertrafen selbst die kühnsten Erwartungen. Unter dem Strich blieb ein Jahresüberschuss von 6,1 Milliarden Euro, 2 Milliarden mehr als zuletzt.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts

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