Wirtschaft

Eine Milliarde weniger BASF schockt Anleger mit Gewinneinbruch

Mit BASF geht es abwärts: zumindest beim Gewinn und dem Aktienkurs.

Mit BASF geht es abwärts: zumindest beim Gewinn und dem Aktienkurs.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein satter Gewinn zwar, aber nicht so hoch wie erhofft und deutlich niedriger als im Vorjahr: BASF bekommt den fallenden Ölpreis direkt zu spüren. Anleger und Analysten reagieren verschnupft.

Ein Gewinneinbruch bei BASF hat die Anleger verschreckt. Die Papiere des Chemiekonzerns fielen in der Spitze rund 5 Prozent. Damit waren sie größter Verlierer im Dax und belasteten auch den Sektor: Bei den Nebenwerten lagen die Chemiewerte Covestro und Lanxess um jeweils rund 3 Prozent im Minus.

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Bei BASF brach der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) 2015 infolge von Wertberichtigungen im Öl- und Gasgeschäft um 18 Prozent - um mehr als einer Milliarde Euro - auf 6,2 Milliarden Euro ein. Der Umsatz sank um 5 Prozent auf 70,4 Milliarden Euro. Den Umsatzrückgang führte BASF vor allem Schwierigkeiten bei der Tochter Wintershall im Zuge der Trennung von Erdgashandel und Erdgasspeicheraktivitäten zurück.

Der Konzern hatte dagegen lediglich einen leichten Rückgang erwartet. Als Grund für die Wertberichtigungen wurden die zuletzt starken Rückgänge der Öl- und Gaspreise genannt. Auch für das laufende Jahr erwartet BASF, dass die Preise auf niedrigem Niveau verharren. Daher würden auch für die kommenden Jahre die Annahmen reduziert. Dies führe zu Wertberichtigungen im Bereich Öl und Gas in Höhe von rund 600 Millionen Euro.

Aussichten bleiben "trübe"

"BASF ist ein Opfer der stark gefallenen Öl- und Gaspreise", sagte NordLB-Analyst Thorsten Strauß. Vor allem das unbereinigte Ebit sei wegen notwendig gewordener Wertberichtigungen stärker als erwartet gesunken. Das Kursziel senkte die NordLB auf 64 von 78 Euro. Das Anlageurteil bleibe aber bei "Halten." BASF habe eine überdurchschnittlich hohe Dividendenrendite, zudem hätten die Titel in den Vorwochen bereits deutlich verloren.

Seit Jahresbeginn sind die Papiere um mehr als zwölf Prozent gefallen. Der Gewinneinbruch komme nicht überraschend, sagten Börsianer. "Es war vollkommen logisch, dass BASF wegen des gefallenen Ölpreises Abschreibungen vornehmen muss", sagte Marktanalyst Heino Ruland vom Brokerhaus ICF. Daher ging er davon aus, dass sich der Kurs im Tagesverlauf erholt.Tatsächlich verringerten die Papiere am Mittag ihre Verluste auf ein Minus von rund 3 Prozent.

Die Aussichten für 2016 bleiben allerdings trübe, meinten die Analysten von Equinet. Auch im ersten Halbjahr sei im Öl-, Gas- und Petrochemie-Geschäft mit heftigem Gegenwind zu rechnen.

Die Erwartungen der Marktteilnehmer an das Margenwachstum 2016 seien anscheinend zu hoch gesteckt und würden demnächst wohl nach unten geschraubt. Equinet-Analyst Michael Schäfer beließ das Anlageurteil für BASF zunächst bei "Accumulate" mit einem Kursziel von 95 Euro.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts

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