Wirtschaft

Zusatzkosten in Millionenhöhe BASF rechnet mit Einbußen durch Brexit

Das BASF-Werk in Ludwigshafen und der Standort Deutschland sind indirekt vom Brexit betroffen.

Das BASF-Werk in Ludwigshafen und der Standort Deutschland sind indirekt vom Brexit betroffen.

(Foto: dpa)

Die Brexit-Verhandlungen stocken und viele internationale Wirtschaftsunternehmen plagt die Ungewissheit. Auch der deutsche Chemiekonzern BASF geht von zusätzlichen Tarifen und Zöllen aus - und damit mehreren Millionen Euro an Zusatzkosten.

Der bevorstehende Brexit könnte für den Chemiekonzern BASF teuer werden. "Wir rechnen allein durch mögliche Zölle und Tarife, deren Umstellung und Verzögerungen in der Lieferkette mit 40 bis 60 Millionen Euro an Zusatzkosten - pro Jahr", sagte der britische Geschäftsführer von BASF UK, Richard Carter, dem "Handelsblatt". Für Nervosität sorgt demnach vor allem die Ungewissheit darüber, wie das Verhältnis von Großbritannien und der EU nach dem Brexit aussieht.

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"Wir würden uns wünschen, dass sich die britische Regierung klar positioniert, klar darstellt, was sie will und was sie tun wird, wenn sie nicht dieses Ziel erreicht", sagte Carter der Zeitung. "Wir stehen bereit, Änderungen vorzunehmen, wenn wir denn wissen, welche nötig sind", sagte der BASF-Manager. "Aber die fehlende Gewissheit schränkt uns ein in dem, was wir auf praktischer Ebene jetzt tun können."

Mit seiner Kritik sei der britische Manager nicht allein, berichtete das "Handelsblatt" weiter. Auch andere Wirtschaftsvertreter sind demnach zunehmend verärgert darüber, dass sie nicht wissen, unter welchen Bedingungen sie nach dem EU-Austritt ihre Geschäfte führen können.

Großbritanniens Standortattraktivität gemindert

"Unternehmen können sich auf vieles einstellen - wenn sie wissen, worauf", sagte Ulrich Hoppe, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer in London. Aber genau das sei angesichts der Unsicherheit über die Ziele der britischen Regierung nicht möglich. "Das mindert die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Großbritannien", sagte Hoppe.

Brüssel und London verhandeln derzeit über eine zweijährige Übergangsphase nach dem für Ende März 2019 geplanten Brexit. Der EU-Chefunterhändler in den Brexit-Verhandlungen, Michel Barnier, hatte zuletzt allerdings gewarnt, die Verhandlungen seien wegen "erheblicher Meinungsverschiedenheiten" gefährdet.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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