Wirtschaft

Gestiegene Rohstoffkosten BASF kündigt Preiserhöhungen an

BASF will auch 2019 an der Preisschraube drehen.

BASF will auch 2019 an der Preisschraube drehen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Unter anderem wegen gestiegener Kosten für Öl und Gas will BASF auch im kommenden Jahr die Preise anheben - sehr zum Unmut seiner Kunden. Doch der weltweit größte Chemiekonzern hat noch mit anderen Problemen zu kämpfen.

BASF wird auch 2019 die Preise weiter anheben, um die Auswirkungen der gestiegenen Rohstoffkosten zu kompensieren. Der Dax-Konzern hatte seine Preise seit Anfang 2018 über die gesamte Produktpalette hinweg um 5 bis 6 Prozent erhöht. Das reicht aber nicht aus, um den temporären Anstieg der Öl- und Gaspreise, der das Downstream-Geschäft belastet, auszugleichen, sagte Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel dem "CFO Journal".

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Die Rohölpreise der Sorte Brent stiegen im Herbst zeitweise auf 85 US-Dollar pro Barrel, und BASF habe in diesem Jahr 4 bis 5 Euro mehr für jede Kilowattstunde Gas gezahlt als im Vorjahr, sagte Engel. Aus Öl und Gas stellt die BASF Chemikalien her, die von Waschmitteln und Körperpflegeprodukten bis hin zu Kunststoffen und Farben reichen.

"Wir begegnen dem mit Preiserhöhungen", sagte Engel. "Aber es dauert eine Weile, sie durchzusetzen." Der jüngste Rückgang der Ölpreise erschwere dies. Nach Einschätzung von Analysten hat der Konzern aus Ludwigshafen die Preise in Reaktion auf die gestiegenen Rohstoffkosten zu spät angehoben. Und nun, da die Rohstoffkosten wieder sinken, habe das Unternehmen Mühe, seinen Kunden die weiteren Preiserhöhungen zu erklären.

Der Konzern musste in diesem Monat seinen Ausblick senken, weil das operative Ergebnis deutlicher als bislang befürchtet zurückgehen wird. So rechnet BASF aufgrund der Daten für November nun mit einem deutlichen Rückgang des um Sondereinflüsse bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern von 15 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 7,65 Milliarden Euro. Bisher war der Konzern von einem Minus von bis zu 10 Prozent ausgegangen.

Unternehmen fürchtet No-Deal Brexit

Auch andere Faktoren belasteten das Ergebnis, etwa im vierten Quartal der niedrige Wasserstand des Rheins, ein wichtiger Transportweg für die BASF-Werke in Ludwigshafen, und eine sich abschwächende Nachfrage in China.

Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union könnte BASF vor weitere Herausforderungen stellen, sagte Engel. Der Konzern ist besorgt über die Möglichkeit eines No-Deal-Brexits, ein Szenario, in dem der EU-Rechtsrahmen für Chemikalien für Großbritannien nicht mehr gelten könnte. Dies könne zu einem regulatorischen Vakuum führen, das das Unternehmen zwingen könnte, die Belieferung seiner Kunden einzustellen, sagte der Finanzvorstand. Die BASF liefert Chemikalien unter anderem an die Automobil- und Kosmetikindustrie. Das Unternehmen betreibt neun Produktionsstätten in Großbritannien und erwirtschaftet zwischen 2 und 3 Prozent seines weltweiten Umsatzes in dem Land. "Man muss hoffen, dass das No-Deal-Szenario nicht Realität wird", sagte er.

Um seine Profitabilität zu steigern, senkt BASF auch die Kosten. Ein so genanntes Exzellenzprogramm soll jährlich 2 Milliarden Euro zum Ergebnis beitragen und umfasst mehrere hundert Maßnahmen, wie Engel sagte. Der Konzern könnte aber gezwungen sein, einige dieser Einsparungen auf seine Kunden abzuwälzen, sagte Sebastian Bray, ein Analyst bei Joh. Berenberg, Gossler & Co. "Es ist noch nicht klar, ob die BASF diese Einsparungen beibehalten kann", sagte er.

Quelle: ntv.de, jpe/DJ

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