Wirtschaft

Rheinproblem bremst Chemieriesen BASF-Aktien fallen auf Dreijahrestief

Wichtige Verkehrsader: Die Rheinschifffahrt ist für Chemiekonzerne wie BASF ein zentraler Bestandteil der Logistik.

Wichtige Verkehrsader: Die Rheinschifffahrt ist für Chemiekonzerne wie BASF ein zentraler Bestandteil der Logistik.

(Foto: picture alliance / Uwe Anspach/d)

Der außergewöhnlich heiße und trockene Sommer wirkt sich auf die Ertragsaussichten in der deutschen Chemieindustrie aus: Das Dax-Schwergewicht BASF muss aufgrund des niedrigen Wasserstands die Prognose kappen. Der Börsenkurs geht auf Talfahrt.

Die Gewinnwarnung von BASF hat im deutschen Aktienhandel massive Verkaufsbewegungen ausgelöst. Die Anteilsscheine des Chemieriesen sackten zu Wochenbeginn um bis zu 5,5 Prozent ab auf 57,35 Euro. Der BASF-Kurs erreichte damit den tiefsten Stand seit drei Jahren. Die BASF-Aktien waren damit größter Verlierer im Dax gefolgt vom Kunststoffhersteller Covestro, der ebenfalls kürzlich sein Ergebnisziel für dieses Jahr gesenkt hatte.

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"Die Gewinnwarnung ist keine große Überraschung", meinte Analyst Peter Spengler von der DZ Bank. Die Gründe dafür hätten bereits Covestro zu schaffen gemacht. Beide Unternehmen leiden unter dem seit Monaten niedrigen Wasserstand des Rheins, der bei BASF und Covestro zu Produktionsausfällen und höheren Logistikkosten führte. Es sei ein offenes Geheimnis gewesen, dass BASF seine Ziele senken müsse, ergänzte ein Händler. Das Ausmaß komme dennoch überraschend.

Analysten mehrerer Banken senkten ihr Kursziel für die Aktien des Ludwigshafener Chemiekonzerns. Für 2018 rechnet BASF mittlerweile mit einem Rückgang des bereinigten operativen Gewinns (Ebit) von 15 bis 20 Prozent, nachdem das Management zuvor noch nur von einem bis zu 10 Prozent niedrigerem Ergebnis ausgegangen war. Allein im vierten Quartal rechnet BASF - wegen des niedrigen Rhein-Pegels - nun mit einer Ergebnisbelastung von bis zu 200 Millionen Euro.

China, Konjunktur und der Autobau

Die Misere hatte sich bereits abgezeichnet. Schon im dritten Quartal musste BASF wegen des niedrigen Wasserstands des Flusses, der für den Konzern ein wichtiger Transportweg ist, eine Ergebnisbelastung von rund 50 Millionen Euro verdauen. Seine Produktion des Kunststoffvorprodukts TDI am Stammsitz Ludwigshafen musste BASF deshalb bereits stoppen.

Vorstandschef Martin Brudermüller hatte die Aktionäre zudem bereits damals davor gewarnt, dass die Herausforderungen im makroökonomischen Umfeld zunehmen. So hinterlässt der Handelsstreit zwischen den USA und China Spuren beim Chemiekonzern. Das wichtige Geschäft mit der Autoindustrie schwächte sich weiter ab. Dabei sank vor allem die Nachfrage von Kunden in China.

Im Sog von BASF mussten auch die Aktien anderer Chemiefirmen an der Börse Federn lassen. Die Aktien von Covestro verloren zeitweise bis zu 2,6 Prozent auf 44,04 Euro und fielen damit auf den tiefsten Stand seit September 2016. Lanxess fielen um fast zwei Prozent, Evonik um 1,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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