Wirtschaft

Gute Zahlen dank Urlauber Autovermieter Sixt wächst stark

In Zukunft soll ein neues Komplettangebot auch auf einer App gebucht werden können.

In Zukunft soll ein neues Komplettangebot auch auf einer App gebucht werden können.

(Foto: picture alliance / Andreas Geber)

Dank einer starken Nachfrage in der Tourismusbranche und dem Verkauf von DriveNow-Anteilen wächst die Autovermietung Sixt rasant. In Zukunft will das Unternehmen für Mietautos, Carsharing und Chauffeurdienste auch eine neue Plattform präsentieren.

Weltweit mieten immer mehr Touristen im Urlaub ein Auto - das beflügelt das Geschäft von Deutschlands größtem Autovermieter Sixt, der vor allem im Ausland rasant wächst. Und  "es deutet viel darauf hin, dass sich der Aufschwung 2019 fortsetzen wird", sagte Vorstandschef Erich Sixt.

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Im ersten Halbjahr hatte Sixt den Umsatz um 11 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro gesteigert und den Gewinn vor Steuern auf 326 Millionen Euro verdreifacht. Sogar ohne die 196 Millionen Euro aus dem DriveNow-Verkauf wäre der Gewinn um 26 Prozent gestiegen. Die wichtigsten Treiber seien das Wachstum im Tourismusgeschäft und die bessere Auslastung der Fahrzeuge, sagten Firmenpatriarch Sixt und Finanzvorstand Julian zu Putlitz. Der Auslandsumsatz legte um 18 Prozent zu. Im weltweit größten Vermietmarkt USA habe Sixt inzwischen mehr als 50 Stationen, in Denver, Chicago und auf Hawaii würden weitere eröffnet.

Weiteren Schub verspreche ein neues Komplettangebot: Vielleicht noch dieses Jahr sollen die Kunden Carsharing, Mietauto und Chauffeurdienste gebündelt in einer App per Smartphone bekommen. Im Laufe von fünf Jahren würden rund 100 Millionen Euro in das "Projekt 1" investiert, sagte der Vorstandschef.

Die Anmietung im digitalen Self-Service hatte Sixt in der Vergangenheit in der Schweiz getestet und bietet sie jetzt an sechs deutschen Flughäfen an. Deutschland sei "der Einfachheit halber" der Testmarkt, weil hier die Zentrale und die IT-Ingenieure säßen, führte Sixt aus. "Das Ausrollen in andere Länder ist überhaupt kein Problem. Wir wollen das definitiv nicht nur in Deutschland betreiben." Vor allem die USA sehe er "als fantastischen Wachstumsmarkt".

Einen festen Starttermin für die App könne er noch nicht nennen, aber es fehle nicht mehr viel. "Kann sein, noch in diesem Jahr", sagte Sixt. Das Unternehmen hatte seine Beteiligung an dem Carsharing-Anbieter DriveNow im Januar an den bisherigen Partner BMW verkauft. BMW will den Dienst mit dem Konkurrenzangebot Car2Go von Daimler zusammenlegen.

Bald 20.000 Fahrzeuge mit Telematik

Sixt sagte, Carsharing mit Mietautos ohne feste Abhol- und Abstellstationen lohne sich nur in Großstädten und sei "nur ein ganz kleines Puzzleteil des Mobilitätsspektrums". Als Autovermieter dagegen könne er Fahrzeuge überall zur minuten-, stunden, tage- oder wochenweisen Anmietung per Smartphone anbieten. Schon bis Jahresende könnte Sixt 20.000 Mietautos mit der notwendigen Telematik ausgerüstet haben. Vor allem in den USA eröffne sich hiermit "ein fantastischer Wachstumsmarkt".

Auch ausländische Belastungen machen sich nicht bemerkbar: Weder der starke Dollarkurs noch der Absturz der türkischen Lira wirkten sich nennenswert auf die Gewinne aus, sagte zu Putlitz. Der Franchise-Partner in der Türkei profitiere eher von der schwachen Lira und zahle annähernd 6 Prozent vom Umsatz an Sixt. Im Gesamtjahr 2018 erwarte er einen "deutlichen" Umsatz- und Gewinnanstieg. Eine genauere Prognose wollte er nicht geben. Aber bislang gehe es im In- und Ausland, in Vermietung und Leasing, im Privat- und im Geschäftskundengeschäft aufwärts: "Wir sind sehr optimistisch."

Quelle: ntv.de, sgu/dpa/rts

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