Wirtschaft

Steht der Grexit bevor? Athener Börse fängt sich nach Schock

Der griechische Gesamtindex Athex Market Index rutschte zu Handelsbeginn um bis zu 4,7 Prozent ab.

Der griechische Gesamtindex Athex Market Index rutschte zu Handelsbeginn um bis zu 4,7 Prozent ab.

(Foto: dpa)

Steil runter geht es zunächst mit den griechischen Aktienmärkten am Tag nach dem vorläufigen Scheitern der Schulden-Verhandlungen. Doch gegen Vormittag beruhigen sich die Gemüter der Anleger. Eine Hoffnung bleibt ihnen noch.

Kräftig ins Rutschen kam die Athener Aktienbörse am Morgen nach den gescheiterten Verhandlungen zur Lösung der griechischen Schuldenkrise. Der Gesamtindex Athex Market Index rutschte zu Handelsbeginn um bis zu 4,7 Prozent ab. Der griechische Bankenindex brach zeitweise sogar um knapp zehn Prozent ein. Vor allem die Aktien griechischer Banken wurden verkauft. Der Kurs der Piraeus Bank fiel um 5,1 Prozent. National Bank of Greece büßten 5,8 Prozent ein und Eurobank Ergasias 4,4 Prozent.

FTSE Athex 20 (UBS)
FTSE Athex 20 (UBS) 3,45

Allerdings blieb der totale Kursverfall aus - im Laufe des Vormittags erholten sich die Kurse wieder leicht. "Der Markt ist etwas verstört, setzt aber klar auf eine Last-Minute-Lösung", sagt ein Händler mit Bezug auf den noch offenen Schuldenstreit zwischen Eurogruppe und Griechenland.

Griechische Staatsanleihen warfen Investoren allerdings aus ihren Depots. Dies trieb die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Titel um fast einen vollen Prozentpunkt in die Höhe auf 10,874 Prozent. Die Renditen der dreijährigen Titel schnellte zeitweise sogar um etwa vier Punkte in die Höhe auf 21,228 Prozent. Vor diesem Hintergrund rentierten die zehnjährigen Bonds aus Spanien und Italien jeweils 0,07 Prozentpunkte höher bei 1,65 beziehungsweise 1,71 Prozent.

"Bis zum Ablauf des Ultimatums am Freitag wird Risikoaversion die Stimmung prägen", sagte Commerzbank-Zinsstratege Rainer Guntermann. Die Eurogruppe drängt auf eine Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland und hat der Regierung eine Frist bis Freitag gesetzt. Kommt es bis dahin nicht zu einer Einigung, droht Griechenland die Staatspleite.

Jan von Gerich, Chef-Anleiheanalyst der Nordea Bank, warnte: "Es steht viel auf dem Spiel." Ohne Einigung müsse mit einem Run auf die griechischen Banken und dem Grexit - dem Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone - gerechnet werden.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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