Wirtschaft

Erster Schritt zum Schuldenschnitt Athen-Bonds werden umgetauscht

Die EZB wird angeblich aktiv.

Die EZB wird angeblich aktiv.

(Foto: dpa)

Die nationalen Notenbanken der Eurozone tauschen einem Medienbericht zufolge derzeit die griechischen Anleihen in ihrem Besitz gegen neue Anleihen Athens. Bis Montag soll angeblich die ganze Aktion abgeschlossen sein. EZB und Notenbanken würden dabei Gewinn machen, heißt es.

Die Europäische Zentralbank (EZB) will angeblich den Weg für den seit Monaten umstrittenen griechischen Schuldenschnitt ebnen. Wie die "Welt" unter Berufung auf sogenannte informierte Kreise berichtet, tauschen die nationalen Notenbanken der Eurozone ihre griechischen Anleihen gegen neue Anleihen. Bis Montag sollte die ganze Aktion abgeschlossen sein, berichtete das Blatt weiter. Die EZB gab dazu keinen Kommentar ab.

Für kommenden Montag hatte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker eine endgültige Entscheidung der Euro-Finanzminister über das neue, 130 Milliarden Euro schwere zugunsten Athens angekündigt. Parallel wird damit gerechnet, dass Griechenland nach monatelangem Gezerre das Angebot zum Anleihetausch für die privaten Gläubiger präsentiert. Davon erhofft sich das Euro-Sorgenkind eine Verringerung des Schuldenbergs um 100 Milliarden Euro.

Früheren Angaben des griechischen Finanzministers Evangelos Venizelos zufolge wurde bei den Verhandlungen gefordert, dass auch die EZB mit ins Boot kommt. Sie hatte 2010 mit dem Ankauf griechischer Anleihen begonnen und ist damit zu einem der größten Einzelgläubiger geworden.

Verwendung des Gewinns unklar

Der "Welt" zufolge wird die Tauschaktion mit der EZB so abgewickelt, dass für sie und die nationalen Notenbanken ein Gewinn anfällt. Genaue Details wurden nicht erläutert. Der Gewinn würde laut dem Blatt über die nationalen Notenbanken dann an die Regierungen ausgeschüttet werden. Wie diese den Gewinn verwendeten, sei deren Sache.

Aus Notenbankkreisen verlaute, es handele sich um eine technische Operation, da die EZB und die nationalen Zentralbanken nicht an der Umschuldung für den privaten Sektor beteiligt werden dürften. Der Kauf der Staatsanleihen sei keine Investitionsentscheidung gewesen, sondern im Rahmen der regulären Geldpolitik erfolgt, hieß es dem Bericht nach in Finanzkreisen.

Quelle: ntv.de, dpa

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