Wirtschaft

Werke in Bremen und Brandenburg ArcelorMittal drosselt Produktion erneut

Ab dem vierten Quartal ist von der Produktionsdrosselung auch der Standort Eisenhüttenstadt betroffen.

Ab dem vierten Quartal ist von der Produktionsdrosselung auch der Standort Eisenhüttenstadt betroffen.

(Foto: imago/Hohlfeld)

Ein nachlassender Konjunkturaufschwung und US-Strafzölle lasten auf der Stahlproduktion. Die Nummer eins der Branche drosselt nun einige seiner Hochöfen. Das wirkt sich auch in Deutschland aus.

Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal streicht wegen der schwachen Nachfrage die Stahlproduktion in Europa weiter zusammen. Bereits das zweite Mal in diesem Monat kündigte der Branchenprimus Kürzungen an, die auch Deutschland betreffen. "Das ist wieder eine schwere Entscheidung für uns, angesichts der Marktschwäche halten wir es aber für eine umsichtige Vorgehensweise", sagte Geert van Poelvoorde, Europa-Chef der Flachstahlsparte.

Erst vor drei Wochen hatte das Unternehmen mitgeteilt, die Produktion in Europa in diesem Jahr um drei Millionen Tonnen zurückzufahren. Nun schob der Thyssenkrupp-Konkurrent weitere Kürzungen von einer bis 1,5 Millionen Tonnen nach. Die Einschnitte würden wieder rückgängig gemacht, sobald sich die Bedingungen am Markt verbesserten, sagte van Poelvoorde. Hintergrund sind die schwache Nachfrage der Automobilindustrie und steigende Importe. Denn durch die Strafzölle von US-Präsident Donald Trump lenken viele Hersteller ihre Produkte nach Europa um.

Von den Produktionskürzungen sind in Deutschland die Werke in Eisenhüttenstadt und Bremen betroffen. Hinzu kommen Streichungen in Dünkirchen in Frankreich und Asturias in Spanien. Anfang Mai hatte ArcelorMittal die Produktion in seiner Anlage im polnischen Krakau vorübergehend stillgelegt und die geplante Anhebung der Lieferungen aus Italien gedrosselt.

Im ersten Quartal musste ArcelorMittal einen Gewinneinbruch verkraften. Neben der schwächelnden Nachfrage in Europa und niedrigeren Preisen kämpft der Konzern auch mit steigenden Rohstoffkosten. Das Unternehmen produziert rund die Hälfte seines Stahls in Europa. Die erneute Kürzungsrunde setzte den Aktienkurs weiter unter Druck. ArcelorMittal-Papiere büßten mehr als vier Prozent ein.

Seit Jahresanfang haben die Anteilsscheine bereits rund ein Viertel an Wert verloren. Auch die Aktien von Thyssenkrupp, Salzgitter und des Stahlhändlers Klöckner&Co gaben nach.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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