Wirtschaft

Stahlgigant als Konjunkturbarometer ArcelorMittal bietet schwachen Ausblick

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(Foto: dpa)

Der Stahlhersteller ArcelorMittal konnte zwar 2014 sein Ergebnis verbessern. Für das laufende Jahr aber sind die Analysten wohl zu optimistisch. Konkurrenten wie ThyssenKrupp dürften darüber wenig erfreut sein.

Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal rechnet wegen einer Abkühlung in der Branche überraschend mit einem Ergebnisrückgang in diesem Jahr. Das operative Ergebnis werde voraussichtlich auf 6,5 Milliarden bis 7 Milliarden Dollar sinken, nachdem es zuletzt noch um 8,5 Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar gestiegen sei, teilte der Konzern mit. Analysten hatten bislang im Schnitt mit einem leichten Plus auf 7,4 Milliarden Dollar gerechnet.

Im vergangenen Jahr hatte ArcelorMittal noch von einer höheren Nachfrage und seinem Sparkurs profitiert. Konzernweit zog das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen trotz eines schwachen vierten Quartals um fünf Prozent auf 7,24 Milliarden Dollar an. Der Umsatz stagnierte bei knapp über 79 Milliarden Dollar. Unter dem Strich stand wegen hoher Abschreibungen, Zinsaufwendungen und Kosten zur Absicherung von Währungsrisiken ein Verlust von 1,1 Milliarden Dollar. 2013 hatte das Unternehmen allerdings noch ein Minus von rund 2,5 Milliarden Dollar in den Büchern stehen.

Wie dem deutschen Konkurrenten ThyssenKrupp machen ArcelorMittal der Preiskampf und eine schwache Nachfrage zu schaffen. Der weltweite Stahlbedarf dürfte nach Einschätzung von ArcelorMittal 2015 nur noch um 1,5 bis zwei Prozent steigen nach etwa 2,5 Prozent im vergangenen Jahr. Zudem würden die Preise für Eisenerz weiter fallen. In den ersten Wochen dieses Jahres seien sie schon um weitere 13 Prozent gesunken, nachdem sie 2014 bereits um fast die Hälfte eingebrochen seien.

ArcelorMittal stellt etwa sechs Prozent des Stahls weltweit her. Der Geschäftsverlauf des Unternehmens gilt daher als Indikator für die globale Konjunktur. Der Konzern verwies insbesondere auf seinen zweitgrößten Markt, die USA, wo die Stahlnachfrage nach seiner Einschätzung um bis zu ein Prozent abnehmen dürfte. In China schrumpfte der Stahlverbrauch 2014 das erste Mal seit 1981.

Quelle: ntv.de, mbo/rts/dpa

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