Wirtschaft

Fast ein Drittel weniger in China Apples Umsatz geht weiter zurück

Keine guten Nachrichten für Apple-Chef Tim Cook

Keine guten Nachrichten für Apple-Chef Tim Cook

(Foto: AP)

Die Zahlen des letzten Quartals zeigen: Apple muss erstmals seit 15 Jahren einen Umsatzrückgang zum Abschluss eines Geschäftsjahres hinnehmen. In China brechen die Zahlen regelrecht ein. Die Aktie des US-Konzerns gibt nach.

Mit dem iPhone 7 will Apple im Weihnachtsgeschäft die seit Jahresbeginn andauernde Talfahrt stoppen. Der Konzern prognostizierte für das laufende Vierteljahr einen Umsatz zwischen 76 und 78 Milliarden Dollar (69,78 bis 71,62 Mrd Euro). Im Vorjahresquartal war Apple auf Erlöse von 75,9 Milliarden Dollar gekommen. Im vergangenen Vierteljahr mit dem Start des iPhone 7 ging die Talfahrt noch weiter. Der Umsatz sank im Jahresvergleich um neun Prozent auf 46,85 Milliarden Dollar, wie Apple mitteilte. Der Gewinn fiel in dem Ende September abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal um rund 19 Prozent auf neun Milliarden Dollar.

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Die Börsianer waren nicht beeindruckt: Die Apple-Aktie verlor nachbörslich 2,7 Prozent. Apple verkaufte im vergangenen Quartal 45,5 Millionen iPhones - fünf Prozent weniger als vor einem Jahr. Damit verlangsamte sich der Rückgang im Vergleich zu vorherigen Quartalen. Der iPhone-Umsatz sank dagegen deutlicher um 13 Prozent auf 28,16 Milliarden Dollar. Damit dürfte sich das günstigere Modell iPhone SE bemerkbar machen.

Im laufenden Quartal soll der durchschnittliche Verkaufspreis eins iPhones binnen drei Monaten von 595 auf 619 Dollar steigen. Beim neuen iPhone 7 übertreffe die Nachfrage immer noch das verfügbare Angebot, vor allem beim größeren Plus-Modell, sagte Konzernchef Tim Cook in der Telefonkonferenz nach Vorlage der Zahlen. Das könne auch zum Ende des Weihnachtsgeschäfts noch so bleiben, erklärte er.

Das gerade abgeschlossene Geschäftsjahr ist das erste seit 2001, das Apple mit einem Umsatzrückgang beendet. Die Erlöse sanken um 7,7 Prozent auf 215,64 Milliarden Dollar. Der Jahresgewinn fiel um gut 14 Prozent auf knapp 45,7 Milliarden Dollar. In China - einem wichtigen Treiber des Geschäfts in den vergangenen Jahren - fiel der Umsatz im vergangenen Quartal um 30 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar.

Geld im Ausland

Die Geldreserven von Apple wuchsen unterdessen auf 237,6 Milliarden Dollar an - 6,1 Milliarden Dollar mehr als vor einem Jahr. Davon lagern 91 Prozent außerhalb der USA. US-Unternehmen bringen im Ausland erzielte Gewinne oft nicht ins Heimatland, weil dabei Steuerzahlungen von über 35 Prozent fällig werden. Im Fall von Apple schätzte die EU-Kommission vor einigen Wochen die Steuer-Vereinbarungen des Konzerns in Irland als unerlaubte Beihilfe ein. Sie will, dass Apple mehr als 13 Milliarden Dollar an Irland nachzahlt. Apple will dagegen vor Gericht ziehen.

Beim Absatz der iPad-Tablets ging der Rückgang weiter - im vergangenen Quartal war es ein Minus von sechs Prozent auf 9,27 Millionen Geräte. Dank der teureren Modelle der iPad-Pro-Reihe blieb der Umsatz aber stabil bei 4,25 Milliarden Dollar. Bei den Mac-Computern sackten die Verkäufe kurz vor der erwarteten Aktualisierung der Modellpalette um 14 Prozent auf rund 4,89 Millionen Geräte ab. Das Service-Geschäft, auf das der Konzern angesichts der sinkenden Hardware-Erlöse einen stärkeren Fokus setzt, wuchs um fast ein Viertel auf 6,32 Milliarden Dollar. Dazu gehören Erlöse etwa aus dem Streaming-Dienst Apple Music, dem Verkauf von Apps oder Speicherplatz in der iCloud.

Im Bereich "andere Produkte" brach der Umsatz um 22 Prozent auf 2,37 Milliarden Dollar ein. Das dürfte eine Folge des Absatzrückgangs bei der Apple Watch sein. Nach Berechnungen von Marktforschern brachen die Verkäufe der Uhr binnen eines Jahres von 3,9 auf 1,1 Millionen Geräte ein - zuletzt brachte Apple eine neue Version auf den Markt. Der Konzern selbst nannte bisher noch gar keine Verkaufszahlen zur Watch.

Quelle: ntv.de, rpe/dpa

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