Beim Umsatz macht Hugo Boss auch weiterhin keine großen Sprünge. Dafür klettert das Ergebnis überproportional. Dass der Aktienkurs dennoch deutlich nachgibt, liegt allerdings nicht nur am zurückhaltenden Ausblick des Modekonzerns.

Mit deutlichen Kursverlusten haben die Aktien von Hugo Boss auf die jüngsten Zahlen des Modekonzerns reagiert. In der Spitze ging es rund 6 Prozent abwärts. Die Titel waren damit Topverlierer im MDax. Der Index gab indes nur leicht nach.

In den drei Monaten steigerte der MDax-Konzern eigenen Angaben zufolge den Umsatz um 1 Prozent auf 651 Millionen Euro. Das Ebit des vor allem für seine Herrenanzüge bekannten Unternehmens kletterte deutlich um 20 Prozent auf 64,4 Millionen Euro.

Ausblick bestätigt

"Unsere strategische Neuausrichtung schreitet voran, in einigen Bereichen sehen wir bereits gute Erfolge", sagte Vorstandschef Mark Langer, der seit knapp einem Jahr den Modekonzern leitet. Langer hatte vergangenes Jahr ein Restrukturierungsprogramm aufgelegt, zu dem Kosteneinsparungen, die Schließung von defizitären Filialen oder deutliche Preissenkungen in China gehören.

Für 2017 rechnet Hugo Boss weiter mit einem weitgehend stabilen währungsbereinigten Umsatz. Das bereinigte Ebitda werde sich in einem Korridor zwischen minus 3 und plus 3 Prozent bewegen.

DZ Bank: "sell"

Die Erstquartalszahlen waren nach Einschätzung der DZ Bank positiv geprägt davon, dass es im Vergleich zum Vorjahresquartal Verschiebungen bei den Auslieferungen gegeben habe. Die Zahlen seien leicht über den Erwartungen ausgefallen. Enttäuschend sei aber einmal mehr, dass die flächenbereinigten Umsätze im eigenen Einzelhandelsgeschäft um 3 Prozent gesunken seien, so die Analysten. Sie hatten damit aber gerechnet. Als "sehr enttäuschend" wurden die Umsatzzahlen für das eigene Online-Geschäft der Gruppe bezeichnet.

Die DZ stufte die Aktie mit "Sell" ein bei einem Kursziel von 60 Euro. Derzeit notierten die Titel um 65,30 Euro.