Wirtschaft

Gerüchte zur Großbanken-Fusion Börsianer warten auf die Deutsche Bank

Großbaustelle in der deutschen Bankenbranche: Kommt es zur Fusion der Deutschen Bank mit der Commerzbank?

Großbaustelle in der deutschen Bankenbranche: Kommt es zur Fusion der Deutschen Bank mit der Commerzbank?

(Foto: REUTERS)

Blast Deutsche-Bank-Chef Sewing die Verhandlungen mit der Commerzbank noch vor dem Wochenende ab? Kurz vor der anstehenden Zahlenvorlage sorgen teils widersprüchliche Spekulationen für Wirbel. Noch heute, heißt es, soll eine Entscheidung zur Mega-Bankenfusion fallen.

Die Deutsche Bank und die Commerzbank wollen die Öffentlichkeit angeblich noch heute über den Stand ihrer Sondierungsgespräche über eine möglichen Megafusion informieren. Es werde erwartet, dass die beiden Institute ihre bisherigen Gespräche als erfolgreich bewerteten, berichtete die "Bild"-Zeitung ohne Angaben von Quellen.

Anderslautenden Angaben zufolge sollen die Gespräche zuletzt ins Stocken geraten sein. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge dürften die Verhandlungen sogar geplatzt sein. "Es läuft wohl auf einen Abbruch der Gespräche hinaus", zitierte Reuters einen nicht näher benannten Insider. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, hieß es. Sprecher der Deutschen Bank und der Commerzbank wollten die kursierenden Spekulationen nicht kommentieren.

An der Börse nahmen Aktionäre die unklare Lage mit gemischten Gefühlen auf: Die Aktie des größten deutschen Geldhauses, das bei einer Fusion wohl die Rolle des Käufer übernehmen müsste, legte am Morgen um 0,8 Prozent zu und dämmte damit die Verluste der Vortage ein. Anders sah es bei der Commerzbank aus: Die Papiere der teilverstaatlichten Bank, die im Falle eines Zusammenschlusses von der Deutschen Bank wohl übernommen werden würde, gaben rund eineinhalb Prozent nach.

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing fühle sich zu einer Erklärung gedrängt, hieß im Bericht der "Bild". Branchenkenner rechnen seit Längerem noch für diese Woche mit einer Stellungnahme zur Lage zwischen den beiden größten privaten Kreditinstituten Deutschlands. Spätestens vor dem Wochenende muss sich die Deutsche Bank zur Geschäftslage und den Perspektiven äußern: Die Vorlage der Quartalszahlen ist für diesen Freitag angekündigt.

Dass die Deutsche Bank bei der Präsentation ihrer Zwischenergebnisse das Thema DB-Coba-Fusion ausklammern könnte, halten Beobachter für höchst unwahrscheinlich. Vor der Zahlenvorlage könnte nun eine mögliche Vorentscheidung fallen. Bis zu diesem Termin wolle Deutsche-Bank-Chef Sewing gemeinsam mit der Commerzbank zur wichtigsten Zukunftsfrage der beiden Banken Stellung nehmen, berichtete die "Bild"-Zeitung.

Beide Institute hatten Mitte März mitgeteilt, dass sie Gespräche über die Möglichkeit eines Zusammenschlusses führen. Die Verhandlungen wurden ausdrücklich als "ergebnisoffen" bezeichnet. Bislang wurde erwartet, dass die Öffentlichkeit noch im Laufe der Woche über den Fortgang der Verhandlungen informiert wird - und damit darüber, ob diese fortgesetzt oder abgebrochen werden.

Entscheidung im Tagesverlauf?

Ob es zu einer Weichenstellung in der Fusionsfrage kommt, ist aber noch vollkommen offen: In Branchenkreisen kursieren widersprüchliche Spekulationen. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge etwa sollen die Fusionsgespräche sogar ins Stocken geraten sein. Neuigkeiten zu dem Vorhaben seien bis Freitag nicht zu erwarten, schrieb das Blatt, ohne nähere Angaben zu möglichen Informanten zu machen.

Am Vortag war bekannt geworden, dass die Deutsche Bank angeblich auch eine Zusammenführung der eigenen Vermögensverwaltungstochter mit der passenden Sparte der Schweizer Großbank UBS prüft. Die Gespräche liefen seit gut zwei Monaten, hieß es. Der Aktienkurs der Deutschen Bank war vor diesem Hintergrund zunächst leicht angezogen. Eine offizielle Stellungnahme dazu gab es es allerdings nicht. Am Vorabend war die Deutsche-Bank-Aktie daraufhin knapp 0,9 Prozent schwächer bei 7,59 Euro aus dem Handel gegangen.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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