Wirtschaft

Hightech-Pläne mit Saudi Aramco? Alphabet fühlt in Saudi-Arabien vor

Ein Land im Umbruch: Saudi-Arabien pumpt Ölmilliarden in die Neuausrichtung der Wirtschaft.

Ein Land im Umbruch: Saudi-Arabien pumpt Ölmilliarden in die Neuausrichtung der Wirtschaft.

(Foto: REUTERS)

Noch sind die Angaben nur vage: Insidern zufolge steht die Google-Mutter Alphabet in Verhandlungen mit dem Ölriesen Aramco. In dem Königreich am Golf soll ein neues Technologiezentrum entstehen. Was genau die beiden Schwergewichte planen, ist noch unklar.

Die Google-Mutter Alphabet führt angeblich Gespräche mit dem Ölkonzern Saudi Aramco über den gemeinsamen Aufbau eines Technologiezentrums in Saudi-Arabien. Ein solches Gemeinschaftsunternehmen mit Saudi Aramco könnte Alphabet dabei helfen, in der Golf-Region zu expandieren, berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ). Im Gegenzug könnte Aramco von einem neuen Standbein im Hightech-Bereich profitieren: Analysten, so heißt es, neigen angesichts der Wachstumspotenziale in der Branche dazu, Unternehmen aus dem Technolgiesektor deutlich höher zu bewerten.

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Details der geplanten Zusammenarbeit blieben zunächst unklar. Offen ist zum Beispiel noch, ob Google-Techniker Daten von Saudi Aramco verwalten sollen, oder ob Saudi-Aramco sich nur an der Ansiedlung eines Server-Parks etwa für Cloud-Dienstleistungen beteiligt. Auch zum Umfang des möglichen Joint-Ventures zwischen Alphabet und Aramco lagen dem Blatt noch keine Informationen vor.

Ein späterer Börsengang des Gemeinschaftsunternehmens in Saudi-Arabien sei jedoch möglich, zitiert der WSJ-Bericht einen Insider. Weder bei Aramco noch bei Alphabet waren dazu Stellungnahmen zu erhalten.

Der Staatskonzern Saudi Aramco selbst plant den Sprung auf das Handelsparkett Insidern zufolge für die zweite Jahreshälfte. Es könnte der größte Börsengang aller Zeiten werden. Mit diesem Schritt will Saudi-Arabien bis zu fünf Prozent der Anteile an die Börse bringen und damit schätzungsweise 100 Milliarden Dollar erlösen.

Apple und Amazon klopfen an

Der US-Technologiekonzern Apple und der weltgrößte Online-Händler Amazon stecken Insidern zufolge bereits mitten in Lizenzierungsverhandlungen mit der saudi-arabischen Regierung, an deren Ende der freie Marktzugang im Königreich stehen könnte. Produkte von Apple und Amazon können zwar schon jetzt in Saudi-Arabien gekauft werden, allerdings nur über diverse Zwischenhändler.

Saudi-Arabien hatte vor kurzem eine wirtschaftliche Modernisierungsoffensive angestoßen, die das Land unabhängiger vom Erdöl machen soll. Der Aufbau einer eigenständigen Digitalindustrie könnte zur Neuausrichtung des autoritär regierten Wüstenstaats beitragen.

An der Börse rechnen Analysten damit, dass sie schon bald mehr zu etwaigen Kooperationen der Google-Mutter am Golf erfahren könnten. Der an der Nasdaq notierte US-Konzern Alphabet hat am Abend nach Börsenschluss in New York seine Bilanzdaten vorgelegt. Der Kurs fiel daraufhin zeitweise um bis zu fünf Prozent.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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