Wirtschaft

Gute Zahlen vor Strategiesitzung Allianz peilt erneut Rekordjahr an

Die Allianz sieht sich zum Jahresende am oberen Ende der Prognosespanne.

Die Allianz sieht sich zum Jahresende am oberen Ende der Prognosespanne.

(Foto: picture alliance / Andreas Geber)

Europas größter Versicherer wird seine Jahresziele erfüllen. Die Belastungen durch Schäden fielen geringer aus als zuletzt. Die Vermögensverwaltung legte zu. Ende des Monats will der Konzern seine langfristigen Ziele bekanntgeben.

Nach einem Gewinnsprung im Sommer steuert die Allianz in diesem Jahr erneut auf ein Rekordergebnis zu. Finanzvorstand Giulio Terzariol nimmt operativ mehr als die 11,1 Milliarden Euro aus dem Vorjahr ins Visier. "Ich wäre nicht überrascht, wenn wir in der oberen Hälfte der Prognosespanne landen würden", sagte er. Diese liegt bei 10,6 bis 11,6 Milliarden Euro, Analysten trauen der Allianz im Schnitt 11,5 Milliarden zu. Aber man müsse vorsichtig sein, sagte er weiter. Im Dezember sei vor allem Nordeuropa sturmgefährdet.

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Im dritten Quartal trieben Zuwächse in der Sachversicherung und der Vermögensverwaltung sowie eine größere Produktivität das operative Ergebnis von Europas größtem Versicherer um ein Fünftel auf knapp drei Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben im dritten Quartal auf Konzernebene 1,94 Milliarden Euro übrig, das entsprach einer Steigerung von 23,6 Prozent zum Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie lag bei 4,55 Euro. Der Umsatz stieg von 28,3 Milliarden auf 30,5 Euro Milliarden Euro.

Die finanziellen Ziele, die Vorstandschef Oliver Bäte dem Konzern bei seinem Amtsantritt vor drei Jahren bis 2018 gegeben hatte, sind fast alle erreicht. Die Eigenkapitalrendite liegt mit 13,8 Prozent nach neun Monaten sogar über dem Ziel von 13 Prozent. Dazu trugen auch Aktienrückkäufe im Volumen von drei Milliarden Euro bei. Die Allianz könne sie sich auch weiterhin leisten, sie seien aber kein Automatismus, betonte Terzariol. Größere Übernahmen hatte der Versicherer zuletzt hintenangestellt, nachdem sich Bäte bei mehreren Anläufen von möglichen Partnern einen Korb holte. Ende dieses Monats wollen Bäte und Terzariol den Investoren ihre strategischen Pläne für die nächsten Jahre vorstellen.

Belastungen durch Naturkatastrophen geringer

Am besten lief es im dritten Quartal in der größten Sparte, der Schaden- und Unfallversicherung. Nach einem starken Rückgang der Belastungen aus Naturkatastrophen verbesserte sie den Gewinn im Qurtal um 45 Prozent. Größter Schaden war diesmal ein Tornado im US-Bundesstaat Iowa. Bei der Schaden-Kosten-Quote, die Bäte bis Ende des Jahres auf 94,0 Prozent verbessern wollte, steht die Sparte vor einer Punktlandung. Die Allianz-Führung macht dafür auch eine verbesserte Produktivität verantwortlich, die sich auf die Kosten niederschlägt. In der Leben- und Krankenversicherung sank der Gewinn jedoch um 1,6 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro.

Der Einsturz einer Autobahnbrücke im italienischen Genua mit 43 Toten trifft die Allianz finanziell glimpflich, obwohl sie sie sowohl mitversichert hat als auch an der Betreiberfirma der Autobahn beteiligt ist. Terzariol veranschlagte die Belastung unter dem Strich auf rund 30 Millionen Euro. 17 Millionen hat die Allianz auf die Beteiligung an der Autostrade per l'Italia abgeschrieben, mit deren Verstaatlichung die italienische Regierung gedroht hat. "Die Unsicherheit ist größer geworden", sagte Terzariol. Aber die Dividenden flössen weiter.

Vermögensverwaltung wächst

Die Vermögensverwalter Pimco und Allianz Global Investors verwalteten Ende September zusammen trotz der wackligen Aktienmärkte erstmals mehr als zwei Billionen Euro, davon knapp drei Viertel für die Kunden. Im dritten Quartal flossen den beiden Fondsgesellschaften 15 Milliarden Euro frische Mittel zu. Vor allem die deutsche Allianz GI profitierte von steigenden Erfolgsprovisionen.

Zufrieden zeigte sich Terzariol auch mit der Lebens- und Krankenversicherung, obwohl deren Gewinn im Quartal stagnierte. Die Marge im Neugeschäft liegt nach neun Monaten mit 3,4 Prozent vor allem dank des Erfolgs mit kapitaleffizienten Leben-Policen über der Zielmarke von drei Prozent. Die Allianz Leben zählt nach eigenen Angaben erstmals mehr als zehn Millionen Kunden. In den ersten zehn Monaten gewann der unangefochtene Marktführer in Deutschland mehr als 130.000 Kunden hinzu.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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