Wirtschaft

"Wahnsinn der Brexiter" Airbus droht Briten mit Fabrikschließungen

Ende März soll der Brexit vollzogen werden.

Ende März soll der Brexit vollzogen werden.

(Foto: dpa)

Bei Airbus schaut man gebannt nach Großbritannien. Konzernchef Enders warnt die Regierung in London vor einem harten Brexit. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern könnte in diesem Fall für das Vereinigte Königreich schmerzhafte Entscheidungen treffen.

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hat Großbritannien im Falle eines ungeregelten Austritts aus der Europäischen Union mit der Schließung von Fabriken gedroht. "Wenn es einen Brexit ohne Abkommen gibt, müssen wir bei Airbus möglicherweise sehr schädliche Entscheidungen für Großbritannien treffen", sagte Airbus-Chef Tom Enders in einer Videonachricht. Es sei zwar nicht möglich, die großen britischen Fabriken sofort in andere Teile der Welt zu verlegen. Aber Raumfahrt sei ein langfristiges Geschäft, so Enders weiter.

Airbus
Airbus 39,60

"Bitte hört nicht auf den Wahnsinn der Brexiter, die behaupten, dass wir, weil wir hier riesige Fabriken haben, uns nicht bewegen werden und immer hier sein werden." Es gebe auf der Welt Länder, die gerne Tragflächen für Airbus bauen würden, betonte Enders: "Die britische Luft- und Raumfahrtindustrie steht nun am Abgrund. Der Brexit droht, ein Jahrhundert der Entwicklung auf der Grundlage von Bildung, Forschung und Humankapital zu zerstören."

Airbus fertigt in Großbritannien die Tragflächen für fast alle seine Passagier- und Frachtflugzeuge. Nur der neue Airbus A220, den der Hersteller vom kanadischen Bombardier-Konzern übernommen hat, ist davon unabhängig. Bei einem ungeregelten Brexit muss Airbus um seine Lieferketten fürchten.

Es sei eine Schande, dass mehr als zwei Jahre nach dem Ergebnis des Referendums die Unternehmen immer noch nicht in der Lage seien, für die Zukunft richtig zu planen, so Enders. "In einer globalen Wirtschaft hat das Vereinigte Königreich nicht mehr die Fähigkeit, es allein zu schaffen. Große Luft- und Raumfahrtprojekte sind multinationale Angelegenheiten."

Quelle: ntv.de, wne/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen