Wirtschaft

Brexit ohne Nachfolgeabkommen Airbus beklagt britische Planlosigkeit

Britische Brexit-Gegner sorgen sich um ihre Jobs bei Airbus.

Britische Brexit-Gegner sorgen sich um ihre Jobs bei Airbus.

(Foto: imago/PA Images)

Ende März 2019 verlässt Großbritannien die EU. Noch ist aber unklar, wie danach die Handelsbeziehungen zwischen Briten und Kontinentaleuropäern aussehen sollen. Den Grund dafür sieht Airbus-Chef Enders bei der Regierung in London.

Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat seine Kritik an der britischen Brexit-Politik erneuert. Das Kabinett von Premierministerin Theresa May habe "keine Ahnung und keine Einigkeit, wie sie den Brexit ohne ernsthaften Schaden umsetzen kann", sagte Airbus-Chef Tom Enders vor Journalisten in London. Für den europäischen Flugzeugbauer mit vielen Standorten in Großbritannien sei dies eine unangenehme Lage.

Airbus
Airbus 42,80

Großbritannien will Ende März 2019 aus der EU austreten. Airbus fürchtet aber wie andere Unternehmen auch, dass London bis dahin mit der EU keinen Vertrag über die künftigen Handelsbeziehungen abschließen wird. Schon im Juni hatte der Luft- und Raumfahrtkonzern deswegen die langfristige Präsenz des Unternehmens im Königreich infrage gestellt und damit den Zorn der britischen Regierung auf sich gezogen.

Tausende Jobs in Gefahr

Airbus hat seinen Hauptsitz im französischen Toulouse und beschäftigt in Großbritannien 14.000 Mitarbeiter an 25 Standorten. An seiner britischen Zuliefererkette hängen rund 110.000 Jobs. In den britischen Werken Filton und Broughton werden alle Flügel der Airbus-Verkehrsflugzeuge entworfen und hergestellt.

Mit Blick auf britische Zweifel an den Warnungen erklärte der Chef der Verkehrsflugzeugsparte von Airbus, Guillaume Faury: "Wir bluffen nicht. Das Worst-Case-Szenario, der harte Brexit ohne Vereinbarung, würde bedeuten, dass wir keine Teile über die Grenze bekommen."

Um für diesen Fall gerüstet zu sein, will Airbus bis März deutlich mehr Teile auf Lager legen. Das wird laut Faury aber schwierig. "Unsere Zulieferer müssen ab jetzt 35 Prozent mehr produzieren als normal, damit wir Teile für drei Monate Produktion bekommen." Allerdings seien die Zulieferer bereits an den Grenzen ihrer Möglichkeiten, weil Airbus seine Flugzeugproduktion schon länger hochfährt und deshalb immer mehr Teile benötigt.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts

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