Wirtschaft

Allianz mit BAE Systems? Airbus-Chef ist offen für Kampfjet-Fusion

Ein Pilot im Cockpit eines Simulators für einen Kampfjet vom Typ F16.

Ein Pilot im Cockpit eines Simulators für einen Kampfjet vom Typ F16.

(Foto: picture alliance / dpa)

Europa hat sich lange gegen eine Konsolidierung der Verteidigungsindustrie gewehrt. Laut einem Medienbericht könnte eine Initiative von Airbus das nun ändern. Eine mögliche Allianz könnte der Anfang einer paneuropäischen Rüstungsschmiede sein.

Airbus-Chef Tom Enders hält laut einem Zeitungsbericht die Fusion der Kampfjet-Sparte des europäischen Flugzeugbauers mit der des britischen Rüstungskonzerns BAE Systems für möglich. Er sei offen für einen solchen Zusammenschluss, zitiert ihn die "Sunday Times".

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Es sei an der Zeit, sich ernsthaft mit der Konsolidierung und Zusammenführung der Bemühungen zu einem Programm zu befassen, sagte Enders demnach. Es gebe einfach keinen Platz für drei verschiedene Programme, "nicht einmal für zwei".

Die Äußerungen dürften Spekulationen über den Aufbau eines paneuropäischen Militärflugzeug-Unternehmens schüren, das stärker mit den Rivalen aus den USA konkurrieren könnte. BAE hat laut "Times" vergangene Woche sein Konzept für ein Kampfflugzeug der sechsten Generation vorgelegt und internationale Hilfe gefordert, um das Konzept in die Realität umzusetzen. Großbritannien wollte zwei Milliarden Pfund für das Projekt bereitstellen, was aber nur ein Fünftel der Summe ist, die für den Bau des Flugzeugs benötigt wird.

Schock für die Branche

BAE Systems
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Enders Vorschlag erinnert an seinen verhängnisvollen Versuch, Airbus und BAE im Jahr 2012 zu verschmelzen. Damals wollte er einen milliardenschweren Verteidigungs- und Raumfahrt-Giganten schaffen. Bundeskanzlerin Angela Merkel erteilte dem Vorhaben jedoch eine Absage. Der Passagierflugzeughersteller sollte nicht in die Rüstungsbranche expandieren. Dieses Mal müsse eine Vereinbarung keine "bilaterale Fusion" sein, zitiert die Zeitung Enders.

Das Vorhaben dürfte trotzdem Schockwellen in der zersplitterten europäischen Verteidigungsindustrie auslösen und enorme Auswirkungen auf Hunderttausende von Arbeitsplätzen in Großbritannien und auf dem Kontinent haben, schreibt die "Times".

Airbus und BAE Systems waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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