Wirtschaft

Riskanter Überbrückungskredit Air Berlin zahlt 40 Millionen zurück

Unwahrscheinlich, dass eine Air-Berlin-Maschine noch einmal den Boden verlässt.

Unwahrscheinlich, dass eine Air-Berlin-Maschine noch einmal den Boden verlässt.

(Foto: imago/Ralph Peters)

Angesichts der Air-Berlin-Pleite dürfte der Überbrückungskredit über 150 Millionen Euro vom Bund schon abgeschrieben worden sein. Doch die insolvente Airline zahlt immerhin einen Teil zurück.

Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin hat aus den Verkaufserlösen für Unternehmensteile einem Insider zufolge bisher mehr als 40 Millionen Euro des Staatskredits getilgt. "Es wurden deutlich über 40 Millionen Euro zurückgezahlt", sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Die staatliche KfW, die dem Bund und den Ländern gehört, hatte der Air Berlin im Sommer im Auftrag der Bundesregierung 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ziel war, die damals drohende sofortige Einstellung des Flugbetriebs zu verhindern, nachdem der Großaktionär Etihad den Geldhahn zugedreht hatte. Der Bund bürgt für den Kredit.

Nach dem Scheitern des Verkaufs der Air-Berlin-Tochter Niki an die Lufthansa rechnet die Regierung jedoch nicht mehr damit, das Geld vollständig zurückzubekommen. Denn ein Großteil davon sollte mit dem Kaufpreis von insgesamt 210 Millionen Euro getilgt werden, den die Lufthansa ursprünglich zahlen wollte. Der Dax-Konzern zog sein Angebot zurück, da er keine Aussicht mehr auf eine Freigabe der Übernahme durch die EU-Wettbewerbsaufsicht sah.

Air Berlin habe am vergangenen Freitag einen Teil des Kredits zurückgezahlt, erklärte Sprecher Ralf Kunkel. Zur Summe wollte er sich jedoch nicht äußern. Das Bundeswirtschaftsministerium wollte zu Details der Rückzahlung ebenfalls nichts sagen.

Laut "B.Z." und "Bild" stammt der Großteil des bereits zurückgezahlten Betrags, nämlich 36,5 Millionen Euro, aus dem bereits vollzogenen Verkauf von Firmenteilen an die britische Easyjet. Zusätzlich könnten 18 Millionen Euro von der Lufthansa für die AB-Tochter LG Walter fließen, falls die EU der Übernahme zustimmt.

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries hatte die Vergabe des Überbrückungskredits vor wenigen Tagen dennoch erneut verteidigt. Dass das Geld vielleicht nur in Teilen zurückgezahlt werde, sei "ein reales Risiko". Sie gehe aber davon aus, dass "ein wesentlicher Teil des Kredits" zurückgezahlt werde, sagte Zypries. Wieviel Geld noch an den Steuerzahler zurückfließt, hängt vom Verkauf des Ferienfliegers Niki an einen anderen Eigentümer als die Lufthansa ab. Bisher gibt es eine Hand voll Kaufinteressenten.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa/rts

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