Wirtschaft

Einmaliger Ausreißer? Air-Berlin-Pleite beflügelt Lufthansa

Das Ende von Air Berlin poliert Lufthansa die Bilanz.

Das Ende von Air Berlin poliert Lufthansa die Bilanz.

(Foto: dpa)

Deutschlands größte Airline hat im von der Pleite der Nummer zwei profitiert. Umsatz und Ergebnis wachsen deutlich. Auch die Verständigung mit den Piloten poliert die Bilanz. Zahltag für die Aktionäre.

Die Lufthansa hat im Pleite-Jahr des Konkurrenten Air Berlin den höchsten Gewinn ihrer Geschichte eingeflogen. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) stieg 2017 auf Jahressicht um rund 70 Prozent auf knapp drei Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern mitteilte. Für das laufende Jahr 2018 rechnet Vorstandschef Carsten Spohr nur mit einem leichten Rückgang. "Wir werden unseren Modernisierungskurs konsequent fortsetzen."

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Unter dem Strich stieg der Überschuss um ein Drittel auf 2,4 Milliarden Euro. Hier wirkte sich die Einigung mit den Piloten bei den Betriebsrenten positiv aus. Die Aktionäre können sich auf eine um 60 Prozent auf 80 Cent je Aktie erhöhte Dividende freuen. Auf diesem Niveau wollen wir die Dividende in den kommenden Jahren mindestens halten", sagte Finanzvorstand Ulrik Svensson. Höhere Treibstoffkosten von rund 700 Millionen Euro sollen zu einem großen Teil durch eine bessere operative Entwicklung kompensiert werden.

Zum Gewinnanstieg trugen vor allem die Passagier-Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Eurowings, aber auch die Frachttochter Lufthansa Cargo bei. Der Umsatz des Konzerns legte um gut zwölf Prozent auf 35,6 Milliarden Euro zu.

Seine Kapazitäten will der Konzern in diesem Jahr um 9,5 Prozent erhöhen. Nach der Konsolidierung der Branche durch die Insolvenzen von Deutschlands zweitgrößter Fluglinie Air Berlin, des britischen Ferienfliegers Monarch und der Krisen-Airline Alitalia bauen viele Fluggesellschaften wieder Kapazitäten auf. Experten befürchten, dass die Ticketpreise deshalb in diesem Jahr erneut unter Druck geraten könnten.

Auch die Lufthansa-Billigflugtochter Eurowings kam bei den geplanten Kostensenkungen voran. Der Konzern setzt weiter auf Wachstum von Eurowings, nachdem er wegen kartellrechtlicher Bedenken der EU nicht wie geplant große Teile von Air Berlin - etwa die österreichische Tochter Niki - übernehmen konnte.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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