Wirtschaft

Proteste gegen Mubarak Ägyptens Börse bricht ein

Die Proteste in Ägypten gegen Präsident Mubarak hinterlassen auch an der Börse in Kairo ihre Spuren. Wegen eines erneuten Kursrutsches wird der Aktienhandel zeitweise ausgesetzt. Später wird der Handel wieder aufgenommen – und die Talfahrt geht unvermindert weiter.

Händler an der Börse in Kairo.

Händler an der Börse in Kairo.

(Foto: REUTERS)

Die breite Protestwelle gegen den ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak hat den Aktienmarkt in Kairo weiter abstürzen lassen. Am Vormittag zog die Börse die Notbremse und setzte den Handel aus, nachdem der Leitindex EGX30 mehr als sechs Prozent verloren hatte.

Nach  kurzer Unterbrechung wurde der Handel wieder aufgenommen, doch die Anleger nutzen die Gelegenheit, um weiter ihre Aktien zu verkaufen – der Index tendierte am Mittag knapp zehn Prozent unter dem Schlusskurs vom Vortag. Bereits am Mittwoch waren die Kurse um rund sechs Prozent eingebrochen. Am Dienstag, als die Proteste aufgekommen waren, war die Börse wegen eines Feiertags geschlossen.

"Der Markt hatte wegen der Proteste und dem Überschwappen der Ereignisse in Tunesien eine Kursschwäche von vielleicht 1 oder 2 Prozent erwartet, aber wir glauben nicht, dass irgendein Marktteilnehmer mit so einem Einbruch gerechnet hat", sagte ein Händler der Credit Suisse. Auch für den Freitag seien Proteste angekündigt, weshalb die Schwäche anhalten dürfte, fügte er hinzu.

Der ägyptische Aktienmarkt hat seit Jahresbegin mehr als 17 Prozent verloren. Dies ist der größte Monatsverlust seit den Turbulenzen nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers im Herbst 2008 und der schwächste Januar überhaupt. Auch die Währung des nordafrikanischen Staates steht unter Verkaufsdruck: Der Dollar markierte mit 5,8470 Ägyptischen Pfund den zweiten Tag in Folge ein Sechs-Jahres-Hoch. Auch am Anleihemarkt zeigten sich Verwerfungen: Die Kosten der Kreditausfallversicherung fünfjähriger Staatsanleihen steigen spürbar an.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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