Wirtschaft

Konkurrent zeigt Schwäche Adidas will Nike zu Hause weiter zusetzen

Wer macht in den USA das Rennen: Nike oder Adidas?

Wer macht in den USA das Rennen: Nike oder Adidas?

(Foto: picture alliance / dpa)

Auf dem hart umkämpften US-Markt will Adidas seinem Rivalen Nike weitere Marktanteile abnehmen. Die Gelegenheit scheint günstig: Zuletzt zeigt Nike auf seinem Heimatmarkt Nerven. Doch auch für Adidas läuft es dort nicht komplett rund.

Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas wagt sich tiefer in die Höhle des Löwen: In den USA, der Heimat vom Rivalen Nike, will das Unternehmen seinen Marktanteil kräftig ausbauen. Der Zeitpunkt scheint günstig, da Nike zuletzt Schwächen zeigte. In seinem Heimatmarkt büßte der US-Konzern fünf Prozent seines Umsatzes ein, neben Adidas macht auch Under Armour scharfe Konkurrenz.

Diese Schwäche will Adidas ausnutzen: "In jedem Markt der Welt haben wir einen Anteil von mindestens 15 bis 20 Prozent", sagte Adidas-Finanzvorstand Harm Ohlmeyer der "Börsen-Zeitung". "Unser mittelfristiges Ziel ist es, auch in den USA dorthin zu kommen." Aktuell liege Adidas noch deutlich darunter, Marktforscher nennen Werte von rund 10 Prozent. In den vergangenen zwei Jahren hat das Unternehmen seinen Anteil in den USA in etwa verdoppelt.

Die Nachfrage dort sei weiterhin groß, sagte Ohlmeyer. "Aber das Wachstum war zu schnell für unsere Infrastruktur." Um Lieferschwierigkeiten zu beheben, die es zeitweise in der zweiten Jahreshälfte 2017 gegeben habe, baue Adidas in diesem Jahr die Lagerkapazitäten in den USA aus.

Reebok soll vorerst im Konzern bleiben

Ein Sorgenkind ist hingegen die zu Adidas gehörende Marke Reebok: Im vergangenen Jahr ging der Umsatz der Marke in den USA weiter zurück, während er in den anderen Regionen zulegte. Die Gewinnschwelle hat Reebok nach Ohlmeyers Worten nicht erreicht: "Die Marke ist noch lange nicht auf dem Niveau, das wir anstreben." Der Umbau bei Reebok hatte zudem das Wachstumstempo des Konzerns im dritten Quartal 2017 gebremst. Dennoch schätzt der Finanzvorstand die Chancen von Reebok, Teil von Adidas zu bleiben, als gut ein.  

Insgesamt läuft es derzeit jedoch sehr gut für den Konzern aus Herzogenaurach. Im dritten Quartal hatte Adidas mit 526 Millionen Euro gut 36 Prozent mehr verdient als im Vorjahreszeitraum. Dabei hilft, dass der Konzern viele Produkte verkauft, die eine hohe Marge bringen, zumal Sportmode ohnehin zunehmend im Alltag getragen wird. Die Zahlen für das Gesamtjahr 2017 will Adidas am 14. März präsentieren.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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