Wirtschaft

Anleger und Kunden greifen zu Adidas trotzt den Liefersorgen

Adidas rechnet mit einer weiteren Umsatzbelebung im zweiten Halbjahr.

Adidas rechnet mit einer weiteren Umsatzbelebung im zweiten Halbjahr.

(Foto: imago images / ZUMA Press)

Die Nummer zwei der Sportartikelhersteller Schwächelt in Europa. Doch im Rest der Welt sind die Zuwächse ordentlich. Und so steigt der Überschuss nach drei Monaten deutlich. Im zweiten Halbjahr soll die Nachfrage dann noch besser befriedigt werden können.

Angetrieben von den eigenen Läden und einem florierenden Onlinehandel hat sich der Sportartikelhersteller einen ansonsten eher verhaltenen Start ins neue Geschäftsjahr dennoch ordentlich die Kasse gefüllt. Und so blieb nach den ersten drei Monaten bei vier Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr gut ein Siebtel mehr übrig.

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Insgesamt legten die Erlöse auf bei der Nummer zwei der Branche hinter Nike währungsbereinigt auf knapp 5,9 Milliarden Euro zu. Dank gestiegener Rendite blieben am Ende 631 Millionen Euro hängen. So kaufte Adidas etwa billiger ein und setzte zugleich in den eigenen Läden gut zehn Prozent mehr um, im Internet waren es letztlich sogar 40 Prozent. Nach den Kunden griffen nun die Anleger zu: Die Aktie setzte sich mit einem Plus von deutlich über sechs Prozent an die Spitze der Dax-Gewinner.

Für das zweite Halbjahr stellte der Konzern mit den drei Streifen einen weiteren Umsatzanstieg in Aussicht. "Wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass sich das Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte beschleunigen wird", sagte Vorstandschef Kasper Rorsted. Für das Gesamtjahr geht er von einem Zuwachs von fünf bis acht Prozent aus, in der ersten Jahreshälfte seien aber nur drei bis vier Prozent drin.

Adidas hat seit Monaten mit Problemen beim Einkauf von Textilien zu kämpfen. Die Lieferanten in Asien kommen mit der Produktion von T-Shirts und Trikots im mittleren Preissegment nicht nach, die vor allem in den USA gefragt sind.

Der Nettogewinn soll in diesem Jahr um 10 bis 14 Prozent auf 1,88 bis 1,95 Milliarden Euro steigen. Vor allem Russland und China sorgten mit Umsatzzuwächsen von 22 und 16 Prozent für Wachstum im ersten Quartal. Dort sind auch die Margen höher als etwa in Nordamerika und auf dem heimischen Markt. In Europa ging der Erlös dagegen um drei Prozent zurück. Das Betriebsergebnis kletterte um 17 Prozent auf 875 Millionen Euro und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen der Analysten. Die hohe Marge des ersten Quartal dürfte sich aber nicht über das gesamte Jahr halten lassen: Insgesamt rechnet Rorsted mit 11,3 bis 11,5 (2018: 10,8) Prozent.

Pünktlich zum 70. Firmenjubiläum hat der Puma- und Nike-Rivale vor zwei Wochen sein neues Arena-Gebäude am Stammsitz Herzogenaurach fertiggestellt. Es erinnert optisch an ein Fußballstadion und bietet 2000 Mitarbeitern Platz. Offiziell in Betrieb genommen wird die Arena am 9. August, wenn Adidas seinen 70. Geburtstag feiert. Adi Dassler hatte das Unternehmen am 18. August 1949 in Herzogenaurach gegründet.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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