Wirtschaft

Sanktionen machen Probleme Adidas sucht nach dem richtigen Kurs

Vor allem die Ukrainekrise belastet Adidas.

Vor allem die Ukrainekrise belastet Adidas.

(Foto: dpa)

Nach schwierigen Monaten soll es für Adidas wieder bergauf gehen - so das Ziel von Konzernboss Hainer. Doch zunächst einmal muss er ein schwaches Quartalsergebnis verkünden. Doch für die Aktionäre hat er zumindest ein kleines Schmankerl.

Der Sportartikelkonzern Adidas will nach der Durststrecke im laufenden Jahr 2015 wieder zu einem Ergebniswachstum zurückkehren. "Wir werden den Gewinn stärker steigern als den Umsatz", kündigte Adidas-Chef Herbert Hainer bei der Vorlage der Drittquartalszahlen an. Der Umsatz soll im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

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Zugleich bekräftigte Adidas die Prognose für das laufende Jahr: So soll der Umsatz währungsbereinigt im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich steigen, das Nettoergebnis aber von 839 Millionen auf auf 650 Euro sinken. Der Sportartikelhersteller hatte Ende Juli die Aussichten für 2014 überraschend deutlich gesenkt: Hintergrund ist das zunehmende Geschäftsrisiko in Russland, die anhaltende Schwäche im Golfmarkt, höhere Investitionen sowie negative Währungseffekte.

Diese Umstände sorgten auch im dritten Quartal für einen Rückgang des Betriebsergebnisses um 13 Prozent auf 405 Millionen Euro. Die operative Marge nahm um 2,1 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent ab. Der Konzerngewinn verringerte sich um elf Prozent auf 282 Millionen Euro. Die Ergebnisse fielen dabei nicht so schlecht aus, wie von Analysten erwartet. Am Markt gewann das Papier zeitweise fast fünf Prozent.

Adidas kappt Russland-Pläne

Adidas hatte verstärkt Lagerbestände abverkauft, insbesondere in Russland. Dort streicht der Konzern seine Expansionspläne nun drastisch zusammen. Grund ist der Wertverfall des Rubels sowie die wegen der Krise ausbleibende Kundschaft. Nun wird die Zahl der neuen Läden nochmals drastisch reduziert. Das Land, in dem Adidas bereits seit Sowjetzeiten Branchenprimus ist, ist einer der wichtigsten Märkte. Adidas betreibt dort rund 1000 eigene Läden.

Der Umsatz stieg im Dreimonatszeitraum um 6,2 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag das Plus bei 9 Prozent. Während das Geschäft in Nordamerika weiter rückläufig war, konnte Adidas die Umsätze in allen anderen Regionen steigern. Dabei verzeichneten die Marken Adidas und Reebok ein weiteres Wachstum.

Golfsparte soll 2015 wieder Spaß machen

Die Golfsparte TailorMade-adidas Golf hingegen, die im Zentrum der aktuellen Probleme des Sportartikelherstellers steht, musste einen währungsbereinigten Umsatzrückgang von mehr als einem Drittel hinnehmen. Für den Bereich hatte Hainer ein umfassendes Restrukturierungsprogramm angekündigt. So wurde ein Werk in Texas geschlossen und 15 Prozent der Arbeitsplätze abgebaut.

Den Turnaround soll die Sparte 2015 schaffen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir 2015 Umsätze und Margen stabilisieren und wieder wachsen lassen können", sagte der Konzernchef. Das Segment solle dann auch wieder profitabel werden.

Zudem kündigte Adidas an, am morgigen Freitag mit seinem Aktienrückkaufprogramm zu beginnen. In einer ersten Tranche sollen bis Ende Januar für bis zu 300 Millionen Euro eigene Papiere über die Börse zurückgekauft werden. Dabei sollen aber höchstens sechs Millionen Anteile erworben werden.

Bis Ende 2017 hat das Unternehmen vor, insgesamt bis zu 1,5 Milliarden Euro für das Programm auszugeben. Damit reagiert der Herzogenauracher Konzern auf die harsche Kritik an seiner schwachen Geschäftsentwicklung  - und will die Laune der Aktionäre heben.

Quelle: ntv.de, jog/jwu/DJ/rts

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