Der als aktionistisch bekannte Investor Ackman ist inzwischen der größte Anteilseigner bei Nike. Anders als bei anderen Engagements will er diesmal die Füße stillhalten. Denn es läuft beim Adidas-Rivalen.

Der US-Sportartikelhersteller Nike hat einen neuen Großaktionär: Der Hedgefonds Pershing Square Capital Management von William Ackman hat sich laut Kreisen an dem Adidas-Konkurrenten beteiligt und setzt damit auf die langfristigen Wachstumsaussichten des Turnschuh-Riesen. Ackman gab bei einer Veranstaltung für seine Investoren bekannt, dass sein Fonds seit Oktober Nike-Aktien erworben habe, wie ein Insider sagte.

Die Höhe der Beteiligung ist nicht bekannt. Ackman, einer der bekanntesten aktivistischen Investoren, habe aber nicht die Absicht, bei dem Konzern aus Beaverton in Oregon auf Änderungen zu drängen. Nike sei bereits auf dem richtigen Weg. Nike hat einen Marktwert von rund 110 Milliarden US-Dollar. Die Aktie stieg nachbörslich.

Der Konzern stellt zurzeit den Vertrieb von Sneakern seiner Marke Jordan um und begrenzt den Handel, um ihre Exklusivität zu bewahren. Nike will künftig auch mehr online und direkt an seine Kunden verkaufen. Über Amazon hatte Nike lange die Nase gerümpft, stimmte dann im vergangenen Sommer aber doch zu, einige Produkte über den Online-Händler zu verkaufen. Hintergrund der Vereinbarung war auch der Kampf gegen Produktfälschungen.

In den vergangenen Jahren machte auch die aufstrebende Adidas AG dem US-Konkurrenten wieder mehr Konkurrenz, ebenso Neueinsteiger im Markt für Athletikbekleidung für Frauen wie Lululemon Athletica und Fabletics.

Pershing Square hat seine eigenen Herausforderungen, nachdem der Fonds mit seiner Wette auf den Pharmakonzern Valeant vier Milliarden Dollar verloren hat. Der Fonds hat in den letzten drei Jahren kein Geld verdient, und selbst nach einer Eindämmung der Verluste im vergangenen Jahr bleibt er weit unter seinen Höchstständen. Das setzt Ackman unter Druck, im Jahr 2018 große Aktiengewinner zu finden. Bei Nike habe das Unternehmen bereits rund 30 Prozent gewonnen, denn die Aktien seien zu einem Preis von rund 52 Dollar je Stück gekauft worden, sagte die informierte Person.