Wirtschaft

US-Regierung unterliegt AT&T schließt Kauf von Time Warner ab

Präsident Trump war die Übernahme nicht zuletzt deshalb ein Dorn im Auge, weil es dabei auch um den kritischen Sender CNN ging.

Präsident Trump war die Übernahme nicht zuletzt deshalb ein Dorn im Auge, weil es dabei auch um den kritischen Sender CNN ging.

(Foto: picture alliance / Erik S. Lesse)

Der US-Präsident kritisierte den Deal, das Justizministerium lief dagegen Sturm. Trotzdem bringt AT&T die Übernahme von Time Warner nun unter Dach und Fach. Eine letzte Möglichkeit, den Kauf zu verhindern, gibt es aber noch.

Der US-Telekommunikationsriese AT&T hat nach zähem Ringen und gegen den Widerstand von US-Präsident Donald Trump den Medienkonzern Time Warner gekauft. Die 85 Milliarden Dollar teure Übernahme wurde nach einer Einigung mit den US-Wettbewerbsbehörden abgeschlossen.

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Bereits in der Nacht zu Mittwoch hatte ein US-Gericht grünes Licht für die vor eineinhalb Jahren angekündigte Übernahme gegeben. Das Justizministerium stimmte dem Abschluss der Fusion nun bis auf Weiteres zu, wie aus einem Antrag hervorgeht, den die Streitparteien am gestriegen Donnerstag gemeinsam beim zuständigen Gericht einreichten. Allerdings können die Wettbewerbshüter der Regierung von Trump auch nach Vollzug des Kaufs noch 60 Tage lang Berufung einlegen. Laut einem Justizsprecher wird diese Option auch weiterhin geprüft.

Trump hatte die Medienfusion bereits während seines Wahlkampfs kritisiert, auch weil zu Time Warner der von ihm oft gescholtene Nachrichtensender CNN gehört. Das Justizministerium war nach Trumps Wahlsieg gegen die Übernahme Sturm gelaufen. Es hatte angeführt, dass es durch den Zusammenschluss von AT&T mit dem Medienkonzern Time Warner, zu dem auch der Kabelsender HBO und das Filmstudio Warner Bros gehören, zu höheren Kosten für Konkurrenten und Kunden kommen könne und neue Online-Angebote zögerlicher entwickelt würden. Es war der Behörde bei einem sechswöchigen Prozess aber nicht gelungen, das Gericht zu überzeugen.

Nun könnte sich eine ganze Reihe Fusionen anschließen, denn die Medienbranche ist im Umbruch und wird von Netflix und Google zunehmend unter Druck gesetzt. Allen voran hat Comcast für Teile von 21st Century Fox geboten, an denen aber auch Disney interessiert ist.

Quelle: ntv.de, mli/rts/dpa

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