Wirtschaft

Europäische Kunden fordern Bares 60.000 klagen gemeinsam gegen VW

Nicht nur in den USA, auch in Europa habe sich Kläger für ein gemeinsames Vorgehen gegen VW zusammengeschlossen.

Nicht nur in den USA, auch in Europa habe sich Kläger für ein gemeinsames Vorgehen gegen VW zusammengeschlossen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das deutsche Gesetz kennt keine Möglichkeit für Sammelklagen von Verbrauchern gegen Konzerne. Ein Anwalt hat für die von der Abgasmanipulation betroffenen VW-Kunden dennoch einen Weg gefunden. Zigtausende schließen sich ihm an.

Wegen des Abgasskandals bei Volkswagen schließen sich einem Zeitungsbericht zufolge immer mehr Autobesitzer einer geplanten Sammelklage gegen VW in Europa an. Bisher hätten sich rund 60.000 Autobesitzer registrieren lassen, sagte der Rechtsanwalt Julius Reiter der "Rheinischen Post". "Wöchentlich kommen mehrere Hundert hinzu", teilte er weiter mit.

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Die Kanzlei Baum, Reiter und Kollegen organisiert dem Bericht zufolge die Klage gegen Volkswagen in Deutschland, die - mangels Sammelklagerecht - über ein niederländisches Stiftungsmodell organisiert werden muss. Europäische VW-Kunden sollen so im Abgasskandal entschädigt werden. "Die hochgerechnete Schadenssumme der angemeldeten Investoren beziffert sich auf etwa zehn Millionen Euro", sagte Reiter.

"Das anhaltende Interesse zeigt, dass Volkswagenkunden weiterhin Schadenersatz verlangen und bis jetzt nicht mit der Rückerfüllung durch den Konzern zufrieden sind", sagte Reiter weiter. Er kritisierte vor allem die Ungleichbehandlung deutscher und amerikanischer Kunden. In den USA hatte VW Käufern der betroffenen Autos bis zu 1000 Dollar als Gutscheine oder auch Bargeld als Entschädigung angeboten.

Nach US-Ermittlungen hatte Volkswagen im September eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine Manipulationssoftware eingesetzt zu haben, die bei Emissionstests einen niedrigeren Stickoxidausstoß anzeigt als auf der Straße. In den USA sind fast 600.000 Fahrzeuge betroffen.

In der vergangenen Woche reichte das US-Justizministerium im Auftrag der US-Umweltbehörde EPA Klage gegen den Konzern ein, dem eine Milliardenstrafe droht. Anders als in Deutschland, wo in den kommenden Tagen die Rückrufaktion und Umrüstung der ersten betroffenen Fahrzeuge anläuft, ist in den USA noch keine Lösung des Konflikts absehbar.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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