Wirtschaft

Trotz geringer Inflation Yellen deutet nächste Zinsanhebung an

"Es ist nichts in Stein gehauen."

"Es ist nichts in Stein gehauen."

(Foto: AP)

In den USA deutet viel auf weitere Zinserhöhungen hin. Fed-Chefin Yellen räumt mögliche Fehleinschätzungen hinsichtlich der Inflationsmodelle ein. In den Vereinigten Staaten herrscht derzeit praktisch Vollbeschäftigung.

Die unerwünscht niedrige Inflation in den USA steht laut Notenbankchefin Janet Yellen weiteren Zinserhöhungen nicht im Weg. Sie nannte es in Cleveland "unklug" damit zu warten, bis das Zwei-Prozent-Ziel der Zentralbank (Fed) bei der Teuerung erreicht sei.

Yellen räumte zugleich ein, dass der Fed bei ihren Inflationsmodellen womöglich Fehleinschätzungen unterlaufen seien. Die Teuerung dürfte sich gleichwohl in den kommenden Monaten etwas in Richtung der angestrebten Marke bewegen, sagte sie. Die Inflationsdaten blieben zwar im Fokus: "Aber es gibt Störgeräusche und keine Patentlösung."

Die Fed hält den Zins in einer Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent. Zuletzt signalisierte sie eine weitere Erhöhung noch in diesem Jahr. Auch der neue Chef des Fed-Ablegers Atlanta, Raphael Bostic, ist offen für einen solchen Schritt im Dezember. Zuvor müsse es "klare Hinweise" darauf geben, dass die Teuerung anziehe. Grundsätzlich fühle er sich "ziemlich wohl" mit der Annahme, dass es gegen Jahresende zu einer Straffung kommen werde.

Die Notenbank reagiert mit ihrer Linie schrittweiser Zinserhöhungen auf den anhaltenden Aufschwung im Land. Die Wirtschaft wuchs zuletzt so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr. Doch der als zu niedrig empfundene Preisauftrieb bereitet den Währungshütern noch Kopfschmerzen. Sie achten bei ihrem Inflationsziel von zwei Prozent besonders auf Preisveränderungen bei persönlichen Ausgaben der Verbraucher - ohne Energie- und Nahrungsmittelkosten. Die Zielmarke der Fed ist bei dieser Kennziffer mit zuletzt 1,4 Prozent noch nicht in Sichtweite.

Yellen hatte nach dem jüngsten Zinsentscheid offen eingeräumt, dass es ihr ein "Rätsel" sei, warum die Preise trotz der guten Arbeitsmarktlage nicht stärker anziehen. In den USA herrscht praktisch Vollbeschäftigung. Die Fed-Chefin kündigte an, auch diese Entwicklung sehr genau zu beobachten. Die Währungshüter werden demnach genau darauf achten, ob der Jobmarkt sich stärker als erwartet entwickelt. In jedem Fall sei die Notenbank geldpolitisch nicht festgelegt: "Es ist nichts in Stein gehauen", betonte die Notenbankchefin.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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