Wirtschaft

Was kann Konjunktur bremsen? Wirtschaft peilt Export-Rekordjahr an

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(Foto: imago/Rainer Unkel)

Die Wirtschaft in Deutschland boomt und das spiegelt sich auch in den Exportzahlen wieder. Die Ausfuhren steigen im November des abgelaufenen Jahres um über vier Prozent - im Vorjahresvergleich ist der positive Trend noch deutlicher zu erkennen.

Die deutschen Unternehmen haben ihre Exporte im November so kräftig gesteigert wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Die Ausfuhren kletterten um 4,1 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Experten hatten lediglich mit einem Plus von 1,2 Prozent gerechnet, nachdem es in den beiden Vormonaten noch jeweils einen Rückgang von 0,3 Prozent gegeben hatte. Die Importe legten diesmal um 2,3 zu. Im Vergleich zum November 2016 stiegen die Exporte sogar um 8,2 Prozent und die Importe um 8,3 Prozent.

Insgesamt verkauften die Unternehmen Waren im Wert von 116,5 Milliarden Euro ins Ausland. Besonders kräftig legten die Ausfuhren in die Euro-Zone zu, die um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen. Die Exporte in die EU wuchsen um acht Prozent, die in den Rest der Welt um 8,4 Prozent.

"Die Weltwirtschaft liefert Impulse", sagte Commerzbank-Ökonom Christoph Weil. "Es gibt offenbar nichts, was die deutsche Konjunktur bremsen könnte." Besonders die Hersteller von Investitionsgütern wie Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge profitieren davon und fuhren ihre Produktion überdurchschnittlich kräftig hoch. "Die gute Entwicklung der Auftragseingänge sowie die optimistischen Geschäftserwartungen deuten für die kommenden Monate auf eine lebhafte Entwicklung der Industriekonjunktur hin", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium.

"Produktion weiter unter Dampf"

Volkswirte sind ähnlich zuversichtlich. "Aufgrund des hohen Auftragsbestandes wird die Produktion weiter unter Dampf bleiben", sagte der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, Alexander Krüger. 2017 dürfte Europas größte Volkswirtschaft um etwa 2,4 Prozent gewachsen sein und damit so kräftig wie seit Jahren nicht mehr. Dazu veröffentlicht das Statistikamt am Donnerstag seine erste Schätzung.

Die Unternehmen fuhren auch ihre Produktion so kräftig hoch wie seit fast acht Jahren nicht mehr. Sie stellten im November 3,4 Prozent mehr her als im Vormonat. Hier hatten Ökonomen mit einem Wachstum von 1,8 Prozent gerechnet, nachdem die Erzeugung im Oktober noch um 1,2 Prozent gedrosselt worden war. Die Chancen auf einen anhaltenden Aufwärtstrend stehen angesichts voller Auftragsbücher nicht schlecht, auch wenn die Unternehmen im November 0,4 Prozent weniger Bestellung erhielten als im Vormonat.

Der Handelsbilanzüberschuss Deutschlands ist im November ebenfalls höher als erwartet ausgefallen. Er lag saisonbereinigt bei 22,3 Milliarden Euro. Der vorläufig für Oktober genannte Überschuss von 19,9 Milliarden Euro wurde damit bestätigt. Das allerdings dürfte wieder etliche Kritiker auf den Plan rufen. Zuletzt hatte sich vor allem US-Präsident Donald Trump über den Überschuss moniert.

Quelle: ntv.de, mba/DJ/rts

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