Wirtschaft

215 Milliarden Dollar Umsatz US-Autokäufer trotzen Unkenrufen

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(Foto: picture alliance / dpa)

In den USA können sich die meisten Autobauer weiter über steigende Absatzzahlen freuen. Allerdings teilen nicht alle deutsche Hersteller die Freude. Dank guter Konjunktur steigen die Preise.

Eine geringe Arbeitslosigkeit, Steuersenkungen und die gute Konjunktur treiben US-amerikanische Verbraucher weiterhin in die Autohäuser. Unkenrufe, dass die steigenden Zinsen den Autoabsatz dämpfen könnten, haben sich auch im Juni nicht bewahrheitet. Die meisten Hersteller berichteten über bessere Absatzzahlen, wobei sich bei den deutschen Autobauern ein sehr gemischtes Bild zeigte

Während Volkswagen trotz des Diesel-Skandals einen Anstieg der Verkaufszahlen um 5,7 Prozent verbuchen konnte und die Nachfrage nach Porsche um 8,3 Prozent anstieg, stagnierte der Absatz bei Audi und BMW nahezu. Beide Hersteller meldeten geringfügige Zuwächse um 0,3 und 0,5 Prozent. Der US-Absatz der Marke Mercedes sank im vergangenen Monat um 9,7 Prozent. Der Autobauer begründete das mit der schlechten Verfügbarkeit einiger Modelle, die auf einen Brand bei einem Zulieferer zurückzuführen sei.

US-Marktführer General Motors brachte im zweiten Quartal mit 758.376 Fahrzeugen 4,6 Prozent mehr an die Kunden und baute dabei seinen Marktanteil nach eigener Einschätzung um einen halben Prozentpunkt auf 16,6 Prozent aus. Für den Monat Juni nannte der Autobauer keine Absatzzahlen. Den Verzicht auf monatliche Verkaufszahlen hatte General Motors im April angekündigt. Alle anderen Hersteller legen aber weiterhin Monatszahlen vor.

Ford steigerte den Absatz in den USA um ein Prozent. Pkw waren zwar nicht besonders gefragt, dafür kauften die Amerikaner erneut die großen und margenträchtigen SUV und Pickups. Fiat Chrysler kam insgesamt auf ein Plus von 8 Prozent, vor allem weil die Verkäufe von Geländewagen der Marke Jeep um 19 Prozent nach oben schossen. Auch unter den asiatischen Herstellern überwog das Absatzwachstum. Der größte ausländische Anbieter Toyota verkaufte 3,6 Prozent mehr Autos, Honda wuchs etwas schneller, Nissan etwas langsamer.

Beobachter warnen aber schon, dass die Zeiten mit weiter steigenden Absatzzahlen bald vorbei sein könnten. Über dem Automarkt schwebt das Damoklesschwert von Strafzöllen, die Präsident Donald Trump von ausländischen Herstellern erheben möchte. Dies könnte die Preise für Autos laut Schätzungen im Schnitt um 6000 US-Dollar steigen lassen. Dabei gehen die Autopreise - sehr zur Freude der Hersteller - ohnehin schon in die Höhe. Die Marktforscher von J.D. Power schätzen, dass die Kunden im ersten Halbjahr 215 Milliarden Dollar in den Autohäusern gelassen haben, 5 Milliarden Dollar mehr als vor Jahresfrist. Dabei liegt der durchschnittliche Verkaufspreis je Auto mit 32.221 Dollar auf Rekordhöhe.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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