Wirtschaft

Algorithmus gegen Störenfriede Twitter will Beleidigungen verstecken

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(Foto: imago/ZUMA Press)

Noch müssen Unternehmen wie Facebook im Einzelfall entscheiden, ob sie beleidigende oder belästigende Beiträge löschen. Twitter will die Prozedur in Zukunft abkürzen: Ein Algorithmus soll störende Tweets filtern und verstecken.

Twitter will aggressive Nutzer in Zukunft mithilfe einer breiten Verhaltensanalyse verstecken, statt nur einzelnen Beiträgen hinterherzujagen. Dafür hat das Unternehmen einen Algorithmus entwickelt, der beleidigende und belästigende Tweets erkennt und herausfiltert. Kommentare von Nutzern, die in der Vergangenheit mehrfach gemeldet oder gesperrt wurden oder mit anderen Verstößen gegen die Twitter-Richtlinien aufgefallen sind, sollen weniger sichtbar sein. Das erklärte Twitter-Chef Jack Dorsey in einer Telefonkonferenz mit Reportern.

Der Algorithmus soll dabei mehrere Faktoren berücksichtigen. Dazu gehört beispielsweise, ob ein Nutzer andere Nutzer, mit denen er nicht verbunden ist, mit identischen Beiträgen bombardiert oder von ihnen blockiert wird. Außerdem will Twitter prüfen, wie viele Accounts ein Nutzer angelegt hat.

Tweets werden nicht gelöscht

Die Tweets der auffälligen Nutzer sollen anschließend in Suchergebnissen und Unterhaltungen tiefer geschoben werden, erklärte Dorsey. In ersten Tests sei die Zahl der gemeldeten Beiträge bei Suchanfragen um vier Prozent zurückgegangen und bei Unterhaltungen um acht Prozent. Gelöscht werden sollen die betroffenen Tweets nicht.

Vertreter aus Politik und Gesellschaft werfen Twitter und andere Onlineplattformen wie Facebook oder Youtube schon seit längerem vor, nicht genug gegen Beleidigungen, Belästigung, Mobbing, Hassrede und den Missbrauch ihrer Daten zu unternehmen.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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