Wirtschaft

Steuersenkung hilft Türkische Inflation sinkt leicht

Noch immer liegt die Inflation in der Türkei bei mehr als 20 Prozent.

Noch immer liegt die Inflation in der Türkei bei mehr als 20 Prozent.

(Foto: REUTERS)

Die Inflation und Wertverlust der Landeswährung sind in der Türkei gewaltig. Investoren zweifeln an der Unabhängigkeit der Notenbank. Die Regierung greift ein. Und die Aktion hat einen etwas Erfolg. Doch mit geplanten Sozialmaßnahmen könnten die Preise wieder anziehen.

Die Inflation in der Türkei hat am Jahresende wegen Steuersenkungen und Rabatten deutlicher als erwartet nachgelassen. Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember um 20,3 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt mitteilte. Ökonomen hatten mit 20,5 Prozent gerechnet, nachdem im Oktober noch ein 15-Jahreshoch von 25 Prozent erreicht worden war.

Zum zweiten Rückgang in Folge beigetragen hat die Regierung, die Steuern für Konsumgüter wie Fahrzeuge, Möbel und Haushaltsgeräte senkte. Sie rief zudem Geschäfte auf, bis Ende 2018 mindestens zehn Prozent Rabatt auf Waren anzubieten, die sich zuvor besonders stark verteuert hatten.

Wieder was gelernt

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Trotzdem bleibt die Inflation auf einem hohen Niveau und zehrt an der Kaufkraft der Verbraucher. Grund dafür ist die Abwertung der Landeswährung Lira. Sie verlor im vergangenen Jahr um 28 Prozent im Vergleich zum Dollar, da Investoren an der Unabhängigkeit der Zentralbank zweifelten und das belastete politische Verhältnis zwischen der Türkei und den USA Konjunktursorgen verstärkte. Dadurch verteuerten sich Importe erheblich.

Die Zentralbank reagierte auf dem Höhepunkt der Krise mit einer kräftigen Zinserhöhung um 6,25 Prozentpunkte, um die Währung wieder attraktiver zu machen. Auch die Beziehungen zu den USA haben sich inzwischen wieder verbessert, wodurch sich die Lira stabilisierte. Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan will den Mindestlohn in diesem Jahr um mehr als ein Viertel anheben. Experten zufolge kann das die Inflation um 1,5 bis 2,0 Prozentpunkte nach oben treiben, wenn die Unternehmen die gestiegenen Personalkosten an die Kunden weiterreichen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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