Wirtschaft

Angst vor Wahlsieg Trump stresst Mexikos Banken

Will US-Präsident werden: Donald Trump.

Will US-Präsident werden: Donald Trump.

(Foto: REUTERS)

Mexiko sieht in Donald Trump offensichtlich ein systemisches Risiko: Die Banken des Landes müssen überprüfen, ob sie einen Sieg des US-Präsidentschaftskandidaten verkraften.

Sollte Donald Trump doch noch nächster Präsident der USA werden, hat Mexiko ein Problem. Denn sein Verhältnis zu Mexikanern ist - zurückhaltend formuliert - nicht gerade von Zuneigung geprägt.

Mexikanischer Peso/US-Dollar
Mexikanischer Peso / US-Dollar ,06

Die mexikanische Finanzaufsichtsbehörde hat deshalb zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen: Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge forderte sie die Banken des Landes auf, wegen Trump einen so genannten Stresstest durchzuführen.

Neben dem regulären jährlichen Stresstest sollten die Geldinstitute auch herausfinden, wie sich ein Wahlsieg des republikanischen Kandidaten auf sie auswirken würde. Dabei ging es vor allem um die makroökonomischen Konsequenzen und die Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Konkrete Ergebnisse wurden in dem vor wenigen Wochen durchgeführten Test nicht mitgeteilt. "Der Banken-Sektor sei ausreichend kapitalisiert und verfüge über genügend Liquidität, um ungünstige Szenarien zu bestehen", hieß es in einer Mitteilung lediglich.

Die aktuellen Umfragen lassen einen Sieg von Trump zwar unwahrscheinlich erscheinen. Doch in Mexiko ist die Furcht vor einer Überraschung groß.

Was macht der Peso?

Das erscheint durchaus nachvollziehbar. Trump kündigte etwa an, nach einem Wahlsieg Millionen illegale Einwanderer in ihre Herkunftsländer zurückzuschicken – darunter vor allem Mexikaner. Zudem stellte er das geltende Nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta infrage und bezeichnete es als die "schlimmste Handelsvereinbarung der Geschichte". Ein Grund: Nafta sorge dafür, dass Industriearbeitsplätze von den USA nach Mexiko abwanderten. Um amerikanische Arbeitsplätze zu sichern, will Trump die Zölle auf im Ausland hergestellte Produkte anheben und die US-Wirtschaft insgesamt stärker gegen Konkurrenz aus dem Ausland schützen.

Trump hatte mexikanische Einwanderer pauschal als "Drogendealer" und "Vergewaltiger" bezeichnet und will als Präsident eine Mauer an der Grenze zum Nachbarland errichten – mit dem Ziel, illegale Einwanderung und Drogenschmuggel zu unterbinden. Bezahlen soll dieses "unüberwindliche und schöne" Bauwerk Mexiko. In der dritten Fernsehdebatte gegen die demokratische Kandidatin Hillary Clinton legte Trump nach: "Wir haben hier ein paar böse hombres, und wir werden sie rauswerfen."

Für Mexiko könnten die Konsequenzen eines Wahlsiegs Trumps überaus unangenehm sein. Das zeigt sich auch an der Währung des Landes: Der Peso fällt zum Dollar, wenn sich die Aussichten Trumps verbessern. Dagegen legt Mexikos Währung zu, wenn Trumps Chancen schwinden. So auch aktuell: Der Peso gewann nach der dritten Debatte zwischen Clinton und Trump deutlich an Wert.  

Quelle: ntv.de, mit rts

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