Wirtschaft

Börsengang ohne frisches Geld Spotify platziert heimlich seine Aktien

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(Foto: imago/xim.gs)

Schon seit langem warten Investoren auf den Börsengang von Spotify. Mehreren Berichten zufolge ist nun soweit: Noch im ersten Halbjahr 2018 will der Streamingdienst seine Aktien platzieren - allerdings ohne das übliche Preisbildungsverfahren und frisches Geld.

Spotify setzt laut mehreren Medienberichten zu seinem seit langem erwarteten Börsengang an. Der in Schweden beheimatete Musik-Streamingdienst habe vor dem Jahreswechsel einen vertraulichen Antrag für eine Aktienplatzierung in den USA eingereicht, berichten die Website "Axios", die "Financial Times" und das "Wall Street Journal". Spotify kommentierte die Berichte nicht, wollte sie aber auch nicht dementieren.

Spotify wolle zum Ende des ersten Halbjahres an der Börse starten, schrieben die "Financial Times" und das "Wall Street Journal". Wie bereits berichtet, wolle der Musikdienst dabei den ungewöhnlichen Weg einer Direktplatzierung gehen. Die Aktien würden ohne das übliche Preisbildungsverfahren direkt an der New Yorker Börse registriert. Damit kämen die Anteilsscheine einfach in den Handel - ohne dass Spotify dabei frisches Geld hereinholt oder Banken für die Platzierung neuer Aktien engagiert.

20 Milliarden Dollar Marktwert

Das Unternehmen ist die Nummer eins im Geschäft mit Musikstreaming, bei dem die Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden. Der Dienst konkurriert mit Angeboten von Amazon und Apple sowie dem deutschen Dienst Soundcloud und Deezer aus Frankreich. Nach eigenen Angaben kommt Spotify auf mehr als 60 Millionen zahlende Abonnenten und mehr als 140 Millionen Nutzer insgesamt.

In der jüngsten Finanzierungsrunde im Sommer 2015 wurde Spotify insgesamt mit 8,5 Milliarden Dollar bewertet. Nach Informationen des "Wall Street Journal" vom vergangenen Frühjahr wurde für die Aktienplatzierung ein Börsenwert bei 10 Milliarden Dollar angepeilt, nach Einschätzung von Analysten könnte er sogar bei 20 Milliarden Dollar liegen.

Über einen Börsengang der Firma wurde bereits seit längerer Zeit spekuliert. Ein Hindernis könnte die ebenfalls Ende Dezember eingereichte Klage eines Musikverlags werden, der mindestens 1,6 Milliarden Dollar an Zahlungen für Songautoren erstreiten will.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts

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