Wirtschaft

Erstes Minus seit fünf Jahren Russlands Wirtschaft schrumpft

Russlands Wirtschaft kommt im November nicht mehr voran.

Russlands Wirtschaft kommt im November nicht mehr voran.

(Foto: REUTERS)

Die russische Wirtschaft ächzt unter den Sanktionen sowie dem einbrechenden Ölpreis. Erstmals seit Ende 2009 ist das Bruttoinlandsprodukt im November gesunken. Für Dezember ist ebenfalls nichts Gutes zu erwarten.

Russlands Wirtschaft muss den Sanktionen des Westens und dem gesunkenen Ölpreis Tribut zollen. Das Bruttoinlandsprodukt sank im November binnen Jahresfrist um 0,5 Prozent und damit erstmals seit Oktober 2009, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Vor allem die Dienstleister, der Bau und der Agrarsektor schwächelten.

Der Konjunktur steht sogar noch ein schärferer Gegenwind bevor: Denn der Ölpreis, der für Russland als Energielieferant immens wichtig ist, sank im Dezember weiter drastisch. Seit Juni fiel er um rund 50 Prozent. Auch der starke Rubel-Verfall macht der Wirtschaft zu schaffen.

Die Landeswährung hat seit Jahresbeginn deutlich an Wert verloren, die Inflation nimmt zu. Am Montagvormittag mussten rund 68,65 Rubel für einen Euro bezahlt werden, für einen Dollar waren es 56,11 Rubel. Das entspricht einem Wertverlust seit Jahresbeginn von 35 Prozent gegenüber dem Euro und von 42 Prozent gegenüber dem Dollar.

WM-Organisatoren beklagen Etat-Loch

Für das kommende Jahr erwartet die russische Regierung bislang offiziell einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozent. Es wäre das erste Mal seit 2009, dass die russische Wirtschaft nicht wächst. Finanzminister Anton Siluanow sagte jedoch in der vergangenen Woche, falls der Ölpreis weiter auf dem aktuell niedrigen Niveau bleibe, könne das Minus vier Prozent betragen. Die russische Notenbank hält sogar ein Minus von 4,8 Prozent für möglich.

Für das laufende Jahr geht Moskau von einem Wachstum von 0,6 Prozent aus. Die offiziellen Zahlen für das vierte Quartal werden Ende Januar oder Anfang Februar veröffentlicht.

Die Rubel-Schwäche sowie die sinkende Wirtschaftsleistung trifft inzwischen auch das Organisationskomitee der Fußball-WM 2018. Das Gremium benötigt Gelder von Privatpersonen. "Es gibt ein Haushaltsdefizit für das Jahr 2015. Das Organisationskomitee ist auf Spenden von  Privatpersonen angewiesen", sagte Russlands Sportminister Witali Mutko. Die Weltmeisterschaft 2018 soll in zwölf Stadien in elf Städten ausgetragen werden.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/sid/AFP

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