Wirtschaft

Handelsstreit, Brexit und Krise Regierung senkt Wachstumsprognose

Die Anzeichen einer Abkühlung des weltweiten Wirtschaftswachstums mehren sich. Daher passt die Bundesregierung ihre Prognose an - nach unten. Dafür gibt es Gründe im Ausland, aber auch die Knappheiten am Arbeitsmarkt sind eine Ursache.

Die Bundesregierung schraubt wegen der schwächeren Weltkonjunktur ihre Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft herunter. Das Bruttoinlandsprodukt werde sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr nur noch um 1,8 Prozent zulegen. Das geht aus einem Dokument für die Herbstprojektionen hervor. Bislang waren 2,3 und 2,1 Prozent Wirtschaftswachstum veranschlagt worden.

Für 2020 wird ebenfalls von 1,8 Prozent ausgegangen. "Grund sind Knappheiten am Arbeitsmarkt, im Baugewerbe und eine leichte Wachstumsabschwächung in den deutschen Absatzmärkten", hieß es zur Erläuterung. Analog zu den Exporten zeichne sich auch für Investitionen in Maschinen und andere Ausrüstungen eine schwächere Entwicklung ab.

Die Regierung warnt zugleich vor Gefahren für die Konjunktur. "Das zentrale Risiko ist die weitere Eskalation des globalen Handelskrieges, welches die deutschen Exporte empfindlich treffen könnte. Zusätzliche Risiken ergeben sich aus Unsicherheiten in Bezug auf den Brexit sowie aus der Gefahr, dass sich die Wirtschaftskrisen in der Türkei und Argentinien auf andere Schwellenländer ausbreiten."

Garant für den Aufschwung soll die Nachfrage im Inland bleiben, vor allem der private Konsum und die Bauausgaben. Die Zahl der Erwerbstätigen soll bis 2020 um gut 1,3 Millionen zulegen, die der Arbeitslosen um rund 400.000 sinken und die Erwerbslosenquote auf 4,8 Prozent fallen.

Die Herbstprojektionen der Bundesregierung, die an diesem Donnerstag offiziell vorgestellt werden sollen, bilden die Grundlage für die Schätzungen des Steueraufkommens. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen orientieren sich beim Aufstellen ihrer Haushalte an den projizierten Eckwerten.

Quelle: ntv.de, mli/rts

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