Wirtschaft

Infos nach Börsenschluss Munich Re peilt Gewinn von 2,5 Mrd. Euro an

Der Gewinn der Münchener soll mittelfristig auf 2,8 Milliarden Euro steigen.

Der Gewinn der Münchener soll mittelfristig auf 2,8 Milliarden Euro steigen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Weil Zahlen vorab durchs Internet geistern, gibt Munich Re die eigentlich für die Bilanz-PK vorgesehenen Informationen kurzerhand schon kurz nach Börsenschluss bekannt.

Nach der Rückkehr zu einem Milliardengewinn will der weltgrößte Rückversicherer Munich Re im laufenden Jahr noch etwas höher hinaus. Der Überschuss solle 2019 etwa 2,5 Milliarden Euro erreichen, kündigte der Dax-Konzern überraschend kurz nach Börsenschluss in München an. Kurz zuvor war die Mitteilung versehentlich im Internet aufgetaucht, sie war eigentlich für die Bilanz-Pressekonferenz an diesem Mittwoch vorgesehen.

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Die Munich Re entschied sich daraufhin, die Zahlen auch offiziell bekanntzugeben. "Nach der deutlichen Gewinnsteigerung im zurückliegenden Jahr planen wir auch für dieses und nächstes Jahr steigende Gewinne - hin zu unserem mittelfristigen Gewinnziel von 2,8 Milliarden Euro im Jahr 2020", sagte Munich-Re-Chef Joachim Wenning. Das seit Jahren umkämpfte Rückversicherungsgeschäft soll im laufenden Jahr rund 2,1 Milliarden Euro zum Konzerngewinn beitragen. Von der Erstversicherungstochter Ergo erwartet Wenning einen Gewinn von rund 400 Millionen Euro.

Die Gewinnprognose sorgte für wenig Überraschung. Analysten hatten bereits mit einem Gewinnziel in dieser Größenordnung gerechnet. So zeigte sich der Aktienkurs auf die Nachricht hin nur wenig bewegt. Im vergangenen Jahr hatte die Munich Re unter dem Strich insgesamt 2,3 Milliarden Euro verdient, obwohl die verheerenden Waldbrände in Kalifornien kurz vor Jahresende kräftig am Gewinn gezehrt hatten. 2017 hatten die Zerstörungen durch eine Hurrikan-Serie in den USA und zwei Erdbeben in Mexiko den Gewinn der Münchner sogar auf 375 Millionen Euro einbrechen lassen.

Dividende steigt auf 9,25 Euro

Die geplante Gewinnsteigerung will die Munich Re nicht durch höhere Einnahmen, sondern durch geringere Kosten und lukrativere Geldanlage-Geschäfte erreichen. So sollen die Bruttoprämieneinnahmen in diesem Jahr mit rund 49 Milliarden Euro etwa auf dem Niveau der beiden Vorjahre verharren. Dafür soll im Schaden- und Unfallgeschäft nach Abzug der Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb mehr von den Prämien übrig bleiben. Auch die Kapitalanlagen des Konzerns sollen wieder mehr abwerfen.

Ihre Aktionäre will die Munich Re - wie bereits bekannt - mit einer von 8,60 auf 9,25 Euro erhöhten Dividende für 2018 bei Laune halten. Außerdem kauft der Konzern erneut eigene Aktien zurück. Von Mai 2019 bis April 2020 will er auf diese Weise wie schon in früheren Jahren bis zu eine Milliarde Euro an die Anteilseigner zurückgeben. Ein Wiedersehen für die Aktionäre gibt es bei der Hauptversammlung im Mai mit Wennings Vorgänger Nikolaus von Bomhard.

Der Manager, der den Rückversicherer von 2004 bis 2017 geführt hatte, soll nach einer zweijährigen Abkühlungsphase in den Aufsichtsrat des Konzerns einziehen und anschließend die Führung des Gremiums übernehmen. Im Fall seiner Wahl wird der 62-Jährige auf dem Posten Nachfolger des früheren BMW- und VW-Chefs Bernd Pischetsrieder. Bomhard ist bereits Aufsichtsratschef der Deutschen Post.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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