Wirtschaft

Millionenstrafe war vermeidbar Monsanto schlug Glyphosat-Vergleich aus

Kläger und Krebs-Opfer Dewayne Johnson brach nach der Urteilsverkündung im Monsanto-Prozess in Tränen aus.

Kläger und Krebs-Opfer Dewayne Johnson brach nach der Urteilsverkündung im Monsanto-Prozess in Tränen aus.

(Foto: picture alliance/dpa)

290 Millionen Dollar soll die Bayer-Tochter einem Mann zahlen, der Monsanto für seine Krebserkrankung verantwortlich macht. Der Glyphosathersteller hätte das Urteil verhindern können, sagt der Kläger-Anwalt. Er habe dem Konzern einen Vergleich angeboten.

Der US-Agrarkonzern Monsanto hätte die Verurteilung zu der hohen Millionenentschädigung wegen seines Pflanzenschutzmittels Glyphosat einem Bericht zufolge abwenden können. Monsanto habe ein Angebot ausgeschlagen, den Rechtsstreit für sechs Millionen Dollar (5,2 Millionen Euro) beizulegen, sagte der Klägeranwalt Brent Wisner der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Stattdessen hatte ein US-Gericht Monsanto kürzlich zur Zahlung von fast 290 Millionen Dollar Schmerzensgeld verurteilt.

Die Geschworenen in San Francisco begründeten das Urteil mit dem Versäumnis von Monsanto, den Kläger vor dem Krebsrisiko durch das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat zu warnen. Der Mann erkrankte unheilbar an Lymphdrüsenkrebs.

Der "FAZ" sagte Wisner, seitdem habe seine Kanzlei mehrere hundert weitere Anfragen erhalten.  Er vertrete bereits 800 Menschen, die Monsantos Glyphosat-Produkte für Gesundheitsprobleme verantwortlich machen.

Bayer müsse sich noch auf "böse Überraschungen" einstellen, sagte der Anwalt. Denn aus verfahrenstechnischen Gründen habe er bei dem abgelaufenen Prozess erst einen kleinen Teil der relevanten Monsanto-Dokumente verwenden können, und dies seien noch nicht einmal die brisantesten.

Seit Juni gehört Monsanto zum deutschen Chemieriesen Bayer. Durch die Übernahme im Umfang von 63 Milliarden Dollar will Bayer zum weltgrößten Anbieter von Pestiziden und Saatgut aufsteigen. Nach dem Glyphosat-Urteil hatte die Bayer-Aktie deutlich nachgegeben, da Anleger eine Signalwirkung für weitere Verfahren fürchteten.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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