Wirtschaft

Fusion Deutsche Bank und Coba Kein guter Plan

Zwei der größten Banken des Landes spielen einen Zusammenschluss durch. Das klingt gut und würde zu erheblichen Einsparungen führen. Doch auf den zweiten Blick entpuppt sich das Vorhaben als Ablenkungsmanöver.

Auf den ersten Blick hat der Plan Charme. Wenn die Deutsche Bank ihren Konkurrenten Commerzbank übernähme, würden Hunderte Filialen und auch in den Bankentürmen jede Menge Doppelarbeiten überflüssig werden. Zehntausende gut bezahlter Arbeitsplätze könnten abgebaut werden. Im Beraterdeutsch heißt das "Synergieeffekte heben".

Und die Deutschbanker könnten sich mal wieder feiern, so wie in alten Zeiten. Als die Bank noch stark war und international was zählte. Aber richtig jubeln würden die Banker vermutlich zum letzten Mal.

Auf den zweiten Blick wäre eine Übernahme ein riesiges Ablenkungsmanöver. Denn so wirklich vital würde eine fusionierte Deutsche-Commerzbank so schnell nicht werden. Seit Monaten kämpft Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing damit, Altlasten zu beseitigen und die Bank wieder fit zu machen. Eine Übernahme käme zu früh. Die Sanierungsarbeiten würden durch die Commerzbank-Übernahme behindert. Die Deutschbanker wären abgelenkt.

Und die Übernahme durch einen ausländischen Konkurrenten – die die Politik unter allen Umständen vermeiden will – droht auch nach einer möglichen Bankenhochzeit weiter. Denn auch zusammen wären Deutsche Bank und Commerzbank noch lange kein Schwergewicht.

Finanzminister Olaf Scholz sollte schon kreativere Lösungen präsentieren. Tut er das nicht, erweist er dem Finanzplatz Deutschland einen Bärendienst.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen