Wirtschaft

Benzin billiger - Mieten teurer Inflation wird wieder schwächer

Der Anstieg der Mieten sorgte zumindest für etwas Preisauftrieb im Februar.

Der Anstieg der Mieten sorgte zumindest für etwas Preisauftrieb im Februar.

(Foto: picture alliance / Oliver Berg/d)

Der Rückgang des Preisanstiegs hat sich auch im Februar fortgesetzt. Inzwischen steigen die Preise so langsam wie seit Ende 2016 nicht mehr. Experten rechnen jedoch nicht damit, dass sich die Entwicklung fortsetzt.

Sinkende Benzinpreise haben die Inflation in Deutschland im Februar auf die niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr gedrückt. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt nur noch 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit sank die Teuerungsrate bereits den dritten Monat in Folge und ist nun so niedrig wie seit November 2016 nicht mehr. Im Januar lag sie noch bei 1,6 und im Gesamtjahr 2017 bei 1,8 Prozent.

Der Wert verharrt hartnäckig unter der Marke von knapp zwei Prozent, die die Europäische Zentralbank (EZB) als ideal für die Wirtschaft ansieht. "Die Inflationsentwicklung bleibt äußerst träge", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. "Selbst in Deutschland scheint es nahezu fast schon ein Kunststück zu sein, eine Inflationsrate von zwei Prozent zu erreichen – trotz einer niedrigen Arbeitslosenquote und verhältnismäßigen hohen Lohnabschlüssen."

Commerzbank-Experte Marco Wagner geht davon aus, dass der Tiefpunkt aber erst einmal erreicht ist. "In den kommenden Monaten sollte die Inflationsrate allmählich wieder zulegen und im Jahresdurchschnitt bei 1,8 Prozent liegen", sagte der Volkswirt voraus. Energie und Nahrungsmittel sollten sich wieder stärker verteuern, während Unternehmen steigende Lohnkosten zunehmend auf ihre Kunden umlegen dürften.

Für den weiteren Rückgang sorgte die Entwicklung bei der Energie. Sie kostete nur noch 0,1 Prozent mehr als im Februar 2017. Dabei sanken die Preise für Kraftstoffe wie Benzin und Diesel vielerorts sogar - etwa in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen. Nahrungsmittel verteuerten sich diesmal um 1,1 Prozent und damit deutlich geringer als zuletzt mit gut drei Prozent. Dienstleistungen kosteten ebenso 1,6 Prozent mehr wie Wohnungsmieten.

Die Bundesregierung hat ihre Inflationsprognose für dieses Jahr zuletzt leicht angehoben. Sie geht nunmehr von 1,7 Prozent aus. Wegen der im gesamten Euro-Raum niedrigen Inflation will die EZB ihre Nullzinspolitik in diesem Jahr fortsetzen. Auch die auf 2,55 Billionen Euro angelegten Anleihenkäufe sollen vorerst weitergehen, um Konjunktur und Inflation anzuschieben.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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