Wirtschaft

"Sauberster Super Diesel jemals" Ford wird wegen Abgas-Manipulation verklagt

Erst Volkswagen, jetzt Ford? Eine US-Kanzlei beschuldigt den Autohersteller, mit einer illegalen Betrugssoftware die Messwerte eines Schadstoffs weit überschritten und gefälscht zu haben. Die Klage richtet sich auch gegen einen deutschen Zulieferer.

Die Klagewelle gegen Autobauer wegen Vorwürfen der Abgas-Manipulation hat nun auch den zweitgrößten US-Hersteller Ford erfasst. US-Kunden beschuldigen das Unternehmen, mit illegaler Software – ähnlich der, die Volkswagen seinerzeit eingesetzt hatte – bei mindestens 500.000 Diesel-Trucks die Messwerte des Schadstoffs Stickoxid (NOx) gefälscht zu haben. Das geht aus der bei einem Detroiter Gericht eingereichten Klage hervor.

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Hinter dem Verfahren steht die US-Kanzlei Hagens Berman, die bereits ähnliche Sammelklagen gegen Volkswagen, Fiat Chrysler, General Motors (GM) und Daimler eingereicht hat. Bislang kam dies nur VW teuer zu stehen. Die Wolfsburger hatten 2015 eingeräumt, in großem Stil bei Abgastests getrickst zu haben. Die anderen Konzerne weisen dies zurück.

Ford wird vorgeworfen, die Stickoxid-Grenzwerte um das bis zu 50-fache zu überschreiten. Es geht um Lkw sowie Pick-up-Trucks der F-Serie, die in den USA ein Verkaufsschlager ist. Ford soll die Modelle von 2011 bis 2017 verkauft und als "sauberste Super Diesel jemals" beworben haben.

Stattdessen hätte es "Super dreckig" heißen sollen, meinte Anwalt Steve Berman. Unter realen Bedingungen stießen die Motoren zwei Mal so viele NOx-Gase aus wie erlaubt. Ford äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen.

Die Klage richtet sich auch gegen den deutschen Zulieferer Bosch. Der Konzern war bereits beim VW-Skandal ins Visier der US-Justiz geraten, weil die zur Manipulation genutzte Software von ihm stammte. Bosch wollte sich mit Verweis auf laufende Verfahren nicht zu den Details des neuen Falls äußern. Generell nehme Bosch die Vorwürfe der Manipulation von Dieselsoftware aber sehr ernst und kooperiere uneingeschränkt mit den zuständigen Behörden, sagte ein Sprecher.

Quelle: ntv.de, lri/dpa/rts/DJ

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