Wirtschaft

Brexit-Vorkehrungen im Autobau Ford spricht mit May über Umzugspläne

Ford will seine bisherige britische Produktion ins Ausland verlagern.

Ford will seine bisherige britische Produktion ins Ausland verlagern.

(Foto: REUTERS)

Im Ringen um den EU-Austritt der Briten ist noch immer keine Lösung in Sicht. Premier May und das Londoner Parlament sind uneins, wie genau der Brexit erfolgen soll. Der Industrie auf der Insel geht die Geduld aus: Der US-Autobauer Ford setzt ein Zeichen.

Der Automobilkonzern Ford trifft offenbar verstärkt Vorkehrungen für einen Abzug seiner Produktionskapazitäten aus Großbritannien. Der US-Konzern habe Premierministerin Theresa May in einem Telefonat mit führenden Unternehmern informiert, dass derzeit bereits alternative Standorte im Ausland entsprechend vorbereitet würden, berichtete die britische Tageszeitung "The Times".

Einem Teilnehmer zufolge hätten andere Unternehmensvertreter in dem Telefonat ähnliche Warnungen geäußert. "Es geht hier nicht mehr um Eventualitäten. Wir unternehmen Schritte wegen der Unsicherheit. Das ist real", zitierte das Blatt einen Teilnehmer der Gesprächsrunde.

Bei Ford wollte sich zunächst niemand öffentlich dazu äußern. Der US-Konzern betreibt in Großbritannien zwei Motorenwerke. Im Januar teilte der Hersteller mit, dass im Fall eines ungeregelten Brexits allein bei Ford mit Kosten in Höhe von bis zu einer Milliarde Dollar gerechnet werden müsse.

Ford ist die meist verkaufte Automarke in Großbritannien. Es ist der drittgrößte Absatzmarkt der Amerikaner. Bei Ford in Großbritannien sind derzeit noch rund 13.000 Menschen unmittelbar beschäftigt. Dazu kommen zahlreiche Zulieferer und Dienstleister, die mit Tausenden weiteren Arbeitsplätze an Ford hängen.

Ein harter, ungeregelter Brexit dürfte direkt oder indirekt auch den deutschen Arbeitsmarkt treffen. Im Fall Ford sind die Beziehungen offensichtlich: Etwa eines von drei Fahrzeugen, die Ford in seinem Kölner Werk produziert, werden nach Großbritannien geliefert. Wie genau die Ausfuhr in das künftige Nicht-EU-Ausland vonstatten gehen soll, ist wenige Wochen vor dem geplanten Austrittstermin noch vollkommen unklar.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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