Wirtschaft

Fokus auf Spezialchemie Evonik versilbert Methacrylat-Geschäft

Evonik baut sich um.

Evonik baut sich um.

(Foto: picture alliance / dpa)

Evonik stellte vor rund einem Jahr das Methacrylat-Geschäft auf den Prüfstand - alle Optionen offen. Nun ist ein Käufer gefunden: Ein Finanzinvestor blättert eine Milliardensumme hin. Das Geld kommt Evonik wie gerufen.

Der Spezialchemiekonzern Evonik hat den Verkauf seines Methacrylat-Geschäfts unter Dach und Fach gebracht. Der Bereich, der unter anderem einen Grundstoff für Plexiglas herstellt, soll für drei Milliarden Euro an den Finanzinvestor Advent International gehen, wie Evonik mitteilte. Der Kaufvertrag wurde nun unterzeichnet.

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Die Transaktion stehe unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung in mehreren Ländern, der Abschluss wird für das dritte Quartal dieses Jahres erwartet. Den Erlös aus dem Verkauf will Evonik vor allem für gezielte Wachstumsprojekte nutzen. Dazu zähle auch die Finanzierung der Übernahme des amerikanischen Unternehmens PeroxyChem, die Evonik im laufenden Jahr abschließen will.

Konzernumbau schreitet voran

Evonik hatte vor einem Jahr angekündigt, alle Optionen für das Methacrylat-Geschäft zu prüfen und es dann ins Schaufenster gestellt. Der Verkauf ist Teil des von Evonik-Chef Christian Kullmann verordneten Konzernumbaus, in dessen Zuge sich die Essener stärker auf die profitablere und weniger konjunkturanfällige Spezialchemie ausrichten. Das kostet Geld. So hatte Evonik erst im November seine Einkaufstour in der Spezialchemie mit der angekündigten Übernahme des US-Herstellers von Wasserstoffperoxid, Peroxychem, für 625 Millionen US-Dollar fortgesetzt.

Das Methacrylat-Geschäft profitierte bereits 2017 von einer starken Nachfrage, auch aus der Auto- und Lackeindustrie. Ein Trend, der sich zumindest in Teilen auch 2018 fortgesetzt und zu einem sehr starken Jahr geführt haben dürfte. Das Geschäft erwirtschaftete über den Zeitraum 2016-2018 im Durchschnitt ein jährliches Ebitda von rund 350 Millionen Euro bei einem Umsatz von etwa 1,8 Milliarden Euro pro Jahr, teilte Evonik weiter mit. Für das Geschäftsjahr 2019 rechnet Evonik mit Umsatz und Ebitda in ähnlicher Höhe. Der Methacrylat-Verbund beschäftigt weltweit 3900 Mitarbeiter und umfasst 18 Produktionsstätten.

Ein genaueres Bild über die Geschäftsentwicklung der Sparte sowie des Evonik-Konzerns insgesamt können sich Investoren an diesem Dienstag machen. Da wird Evonik die Jahreszahlen für 2018 vorstellen.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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