Wirtschaft

Neue Flugobjekte am Himmel Drohnen werden zum Milliardengeschäft

Drohne des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB).

Drohne des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB).

(Foto: picture alliance / Markus Scholz)

Eine Studie lässt aufhorchen: Experten zufolge gibt es derzeit bereits rund 500.000 Drohnen im deutschen Luftraum. Der Großteil wird privat genutzt und kostet nicht mehr als 300 Euro. Die kommerzielle Nutzung steckt noch in den Kinderschuhen, aber das dürfte sich rasch ändern.

Das Geschäft mit Drohnen wird sich nach Einschätzung von Branchenkennern in den kommenden Jahren zu einem Milliardenmarkt entwickeln. In einer Studie des Verbands Unbemannte Luftfahrt (VUL), die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt, prognostizieren die Experten ein jährliches Wachstum des Drohnenmarktes um rund 14 Prozent - von aktuell 574 Millionen Euro auf fast drei Milliarden Euro im Jahr 2030. Die Summe umfasst den Bau und Vertrieb von Drohnen, sowie den Verkauf von Software und Dienstleistungen rund um den Betrieb der Fluggeräte. "Das Wachstum wird vor allem durch den kommerziellen Markt getrieben", heißt es.

In Deutschland gibt es der Studie zufolge aktuell rund 500.000 Drohnen. Rund 455.000 dieser unbemannten Flugobjekte werden privat genutzt. Etwa ein Drittel davon sei Spielzeug mit einem Wert von unter 300 Euro. Nur rund 19.000 Drohnen werden kommerziell genutzt: Sie sind meist mit einer Kamera ausgestattet. Einsatzbereiche sind Vermessung, Kartierung, Inspektion sowie Film- und Fotoaufnahmen aus der Luft. Rund fünf Prozent der professionellen Fluggeräte kosten mehr als 10.000 Euro.

Über 560 Prozent Wachstum

Die Zahl der gewerblich genutzten Drohnen dürfte der Untersuchung zufolge bis Ende des kommenden Jahrzehnts um über 560 Prozent auf 126.000 steigen. Dagegen schwäche sich der Boom bei Drohnen für den Privatgebrauch bereits deutlich ab. Seit 2017 gilt in Deutschland die Drohnen-Verordnung, die einen verpflichtenden Kenntnisnachweis für Betreiber von Drohnen mit einer Startmasse von mehr als zwei Kilo im deutschen Luftverkehr fordert.

Während sich die Zahl der privat genutzten Drohnen seit 2015 verdreifacht habe, erwartet der VUL bis 2030 nur noch eine weitere Zunahme um knapp 60 Prozent. Hinter dem Verband stehen die Branchenverbände der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und -industrie (BDLI). Sie wollen ihre Marktstudie samt Prognose auf ihrer ersten Drohnen-Konferenz "Drone Insights" an diesem Dienstag in Berlin vorstellen.

Die VUL-Studie sieht Deutschland mit aktuell 394 Drohnen-Unternehmen als weltweit viertgrößten Markt nach den USA, China und Frankreich. Während Privatdrohnen und günstigere Modelle für den gewerblichen Gebrauch vor allem aus Asien importiert werden, liegen die Stärken deutscher Hersteller bei Bau und Entwicklung hochprofessioneller Drohnen. Große Hoffnungen verbindet die Branche mit der Entwicklung von unbemannten Fluggeräten, die zukünftig im Personennahverkehr oder etwa auch in der Warenlieferung eine große Rolle spielen könnten.

Quelle: ntv.de, bad

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