Wirtschaft

Mehr Wachstum in USA und Asien Deutsche Topkonzerne hinken hinterher

Volkswagen kann sich auf deutscher Seite in dem Ranking einigermaßen behaupten.

Volkswagen kann sich auf deutscher Seite in dem Ranking einigermaßen behaupten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Es sind vor allem anhaltende Handelsdispute und eine schwächelnde Konjunktur, die den Top-Unternehmen in Europa schwer zusetzen. Die US-amerikanische Konkurrenz ist besser aufgestellt und kann mit starkem Wachstum glänzen. Auf deutscher Seite sieht es düster aus.

Die großen europäischen Unternehmen sind US-Konzernen bei Umsatz- und Gewinnwachstum klar unterlegen. Wie aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hervorgeht, wiesen die Europäer im vergangenen Jahr ein nicht annähernd so starkes Wachstum wie die US-Amerikaner auf. Schlusslicht waren die deutschen Unternehmen. EY hat für die Studie die 1000 umsatzstärksten börsennotierte Unternehmen der Welt (ohne Banken und Versicherungen) unter die Lupe genommen.

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So haben die größten nordamerikanischen Unternehmen ihren Umsatz im vergangenen Jahr um durchschnittlich 9,0 Prozent gesteigert. Die europäischen Großunternehmen kamen auf 4,3 Prozent. Die Asiaten schafften dagegen ein Wachstum von 8,4 Prozent. Beim operativen Gewinn sieht es ähnlich aus. Hier wiesen die Europäer ein Plus von 3,9 Prozent auf, Konzerne aus den USA und Asien erreichten einen Gewinnanstieg von 8,1 beziehungsweise 9,8 Prozent. Die deutschen Unternehmen steigerten ihren Umsatz im Schnitt um 1,2 Prozent, der Gewinn sank hingegen um zehn Prozent.

Bei diesen Angaben sind die Zahlen der Unternehmen aus der Öl- und Gasbranche herausgerechnet. Werden diese berücksichtigt, steigerten die größten nordamerikanischen Unternehmen ihren Umsatz im Schnitt sogar um 10,5 Prozent. Asiens Top-Konzerne schafften ein Plus von 10,1 Prozent. Europäische Großunternehmen verbuchten einen Zuwachs von 7,7 Prozent. Den operativen Gewinn steigerten die nordamerikanischen und asiatischen Konzerne 2018 im Schnitt um 12,8 Prozent beziehungsweise 12,2 Prozent. Europas Topunternehmen verbuchten ein Wachstum von 11,6 Prozent.

"Dem hat Europa zurzeit wenig entgegenzusetzen"

"Die Top-US-Konzerne sind derzeit in vielen Branchen das Maß der Dinge. Sie profitieren vom großen und prosperierenden Heimatmarkt und von der hervorragenden Entwicklung der US-Technologie-Konzerne", sagte Alexander Kron, Mitglied der EY-Geschäftsführung. "Dem hat Europa zurzeit wenig entgegenzusetzen: Das Wirtschaftswachstum schwächelt, viele europäische Unternehmen leiden unter dem US-chinesischen Handelsstreit, zahlreiche Konzerne befinden sich in tiefgreifenden Umbruchphasen." Insbesondere die deutschen Firmen hätten viele Rückschläge hinnehmen müssen.

Unter den zehn gewinnstärksten Unternehmen der Welt kommen sieben aus den USA. Spitzenreiter war Apple mit einem operativen Ergebnis von umgerechnet 60 Milliarden Euro, Samsung Electronics kam mit 45 Milliarden Euro auf Platz zwei. Unter den Top Ten war mit Royal Dutch Shell auf Rang vier ein Unternehmen aus Europa. BP erreichte Platz 15, Rosneft Platz 19. Volkswagen kam auf Platz 25 dem Gewinn nach. Beim Umsatz lag der Wolfsburger Autokonzern auf Rang sieben.

Quelle: ntv.de, fzö/DJ/dpa

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