Wirtschaft

"Holdingstruktur ist tot" Deutsche Bank könnte Coba einfach kaufen

Gehen die beiden zusammen? Insider verraten, welche Szenarien gerade im Gespräch sind.

Gehen die beiden zusammen? Insider verraten, welche Szenarien gerade im Gespräch sind.

(Foto: imago images / Hannelore Förster)

Auf welche Weise gehen Deutsche Bank und Commerzbank zusammen? Eine Holdingstruktur wird es wohl nicht geben, dringt nun nach außen. Stattdessen ist eine andere, klassischere Lösung wahrscheinlicher.

Deutsche Bank und Commerzbank favorisieren bei ihren laufenden Gesprächen über einen Zusammenschluss nach Darstellung von Insidern aktuell eine klassische Übernahme gegenüber komplexeren Varianten. Das gegenwärtige Basisszenario sehe eine Transaktion vor, bei der die Deutsche Bank den Aktionären des kleineren Frankfurter Konkurrenten ein Angebot mache, sagten mehrere mit dem Fortgang der Gespräche vertraute Personen. Eine Holdingstruktur zu schaffen, habe sich als zu komplex erwiesen, hieß es weiter.

"Die Holding-Struktur ist tot", sagte eine der Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten. Andere Insider bestätigten diese Darstellung. Es habe zu Beginn der Fusionsüberlegungen auch eine Variante existiert, bei der eine neue Holding-Firma Deutsche Bank und Commerzbank unter ihr Dach genommen hätte. Die drei Insider erklärten, es sei noch keine abschließende Entscheidung über die finale Struktur einer zusammengeführten Großbank gefallen. Ebensowenig sei klar, dass es am Ende überhaupt zu einem Deal kommen werde. Die Gespräche liefen allerdings gut und konstruktiv. Sprecher von Deutscher Bank und Commerzbank wollten die Informationen nicht kommentieren.

Holding hätte Vorteile

Eine Holding-Struktur ist recht aufwendig, allerdings hat ein solches Konstrukt aus Sicht der Aufseher den Vorteil, dass im Krisenfall einzelne Teile leichter abgewickelt werden können, ohne dass gleich die ganze Bank in eine Schieflage gerät. Beim Aufbau einer Holding hätten die Vermögenswerte beider Banken neu bewertet werden müssen. Würde die Deutsche Bank die Commerzbank übernehmen, müsste nur das Übernahmeziel, also die Commerzbank, neu bewertet werden, hieß es in Bankenkreisen.

Hinzu komme, dass bei einer Holding mit den zwei Banken unter dem neuen Dach ein relatives Preisverhältnis gefunden werden müsste - ein komplexes Unterfangen. Bei einer einfachen Übernahme entspräche das Übernahmeangebot ganz einfach dem ausgehandelten Kaufpreis, sagten auf derartige Geschäfte spezialisierte Banker. Die beiden Institute hatten Mitte März formelle Gespräche über einen Zusammenschluss begonnen, deren Abschluss in den nächsten Tagen bis Wochen erwartet wird. Eine Vorentscheidung, ob die Verhandlungen fortgesetzt werden, könnte nach Medienberichten bereits am Wochenende fallen.

Quelle: ntv.de, vpe/rts

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