Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Zinssorgen drücken Dax - Banken und Versicherer obenauf

Versicherer profitieren von steigenden Zinsen an den Anleihemärkten.

Versicherer profitieren von steigenden Zinsen an den Anleihemärkten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Angesichts anziehender Marktzinsen und des bevorstehenden US-Arbeitsmarktberichts, der am Freitag veröffentlicht wird, haben Anleger ihr Geld beisammen gehalten. Der Dax schloss 0,3 Prozent leichter bei 12.244 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verlor 0,8 Prozent auf 3375 Zähler.

Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds stieg zwischenzeitlich mit 3,23 Prozent auf dem höchsten Stand seit 2011. Am Nachmittag kam er zwar auf 3,18 Prozent zurück, den Aktienmärkten gab das aber keine Unterstützung. Steigende Marktzinsen verringern grundsätzlich die Attraktivität von Aktien.

Auslöser des globalen Zinssprungs sind Aussagen mehrerer US-Notenbanker, darunter nach US-Börsenschluss auch Fed-Chef Jerome Powell. Seiner Einschätzung nach ist die US-Wirtschaft noch weit vom Punkt der Zinsneutralität entfernt. Powell sprach von einem bemerkenswert positiven Ausblick für die US-Wirtschaft. Seit den 1950er-Jahren habe die US-Wirtschaft keine Periode von zugleich so niedriger Arbeitslosigkeit und Inflation erlebt.

Munich Re
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Von den steigenden Zinsen an den Anleihemärkten profitierten Bankenwerte und Versicherungstitel. Größter Dax-Gewinner waren Münchener Rück mit plus 1,6 Prozent vor Deutsche Bank mit 1,5 Prozent. Im MDax mischten Commerzbank mit 3,5 Prozent Plus weit vorne mit. Versorger ließen dagegen Federn - dem hochverschuldeten Sektor schmecken steigende Marktzinsen gar nicht. RWE gaben im Dax 3,3 Prozent nach.

Auch Immobilienaktien litten unter den Zinssorgen. Diese Titel werden ähnlich wie Bundesanleihen nach den Zinsen gehandelt. Der breit gestreute RX-Real-Estate-Index fiel um 1,7 Prozent. Im Dax sanken Vonovia um 1,8 Prozent, im MDax Deutsche Wohnen 3,3 Prozent, Aroundtown 3,1 Prozent und LEG um 2,8 Prozent.

Der Euro konnte einen Teil seiner starken Vortagesverluste wieder wettmachen . Am Nachmittag stieg die Gemeinschaftswährung bis auf ein Tageshoch bei 1,1543 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro zunächst noch an die Verluste zur Wochenmitte angeknüpft und war bis auf 1,1464 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte August gefallen.

Das war der Börsen-Tag für heute. Genießen Sie den wohlverdienten Feierabend. Ab jetzt halten Sie die Kollegen vom Spätdienst auf dem Laufenden. Wenn Sie noch Zeit und Muße haben, empfehle ich Ihnen den Italien-Kommentar meines Kollegen Hannes Vogel. Denn so viel ist sicher: Italien wird die Märkte weiter in Atem halten. 

Quelle: ntv.de

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