Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Zinssorgen belasten Märkte in Asien

An den Börsen der Region Ostasien und Australien geht die Sorge vor steigenden Zinsen um. Dass eine boomende Volkswirtschaft wie jene in den USA zu höheren Leitzinsen führt bzw. führen muss, um die damit in der Regel einhergehende Inflation einzudämmen, ist zwar aus Marktsicht logisch. Dennoch fürchten sich Aktienanleger vor zu schnell und zu steil steigenden Leitzinsen und stoßen Aktien in Asien ab. Gleichzeitig klettern die Rentenrenditen in Erwartung steigender Zinsen, womit Aktien an Attraktivität verlieren. Die Benchmark-Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt auf das Vierjahreshoch von 2,93 Prozent.

Shanghai Composite
Shanghai Composite 3.088,64

Daher überwiegen die Abgaben bei Aktien in der Region, allerdings stemmt sich vor allem die Börse in Schanghai vehement gegen den Trend. Händler attestieren der chinesischen Leitbörse nach der langen Feiertagspause Nachholbedarf, denn gerade am Vortag hatten die Börsen in Hongkong und auf Taiwan zu den festesten gezählt. Den Auslöser der wieder hochgekochten Zinssorgen lieferte die US-Notenbank am Vorabend mit der Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls. Die US-Währungshüter haben auf ihrem Treffen Ende Januar übereinstimmend die Meinung vertreten, dass der verbesserte Wachstumsausblick für weitere Zinserhöhungen spricht.

Yen / US-Dollar
Yen / US-Dollar ,01

Die Wirtschaft dürfte schneller wachsen, als dies noch bei dem Treffen im Dezember erwartet worden sei, heißt es im Protokoll. "Auch wenn das Fed-Protokoll von der Notwendigkeit einer schrittweisen Anhebung der Leitzinsen spricht, wird nicht genau geklärt, was das tatsächlich bedeutet", versucht US-Ökonom Omair Sharif von der Societe Generale die Verunsicherung unter Anlegern einzufangen. In Schanghai steigt der Composite um 2,2 Prozent auf 3.268 Punkte, nachdem die Leitbörse in China wegen des Mondneujahrfestes eine Woche geschlossen war. Die Kurse folgen damit der jüngsten globalen wie regionalen Erholung von den Marktverwerfungen von Anfang Februar. Während der Pause in Schanghai haben die in Hongkong gehandelten Titel von chinesischen Unternehmen aus dem Kernland 3,5 Prozent zugelegt. Insofern bremse die Zinsangst auch in Schanghai etwas, heißt es.

Den Gegenpol bildet die Börse in Tokio, wo der Nikkei-225 um 1,2 Prozent auf 21.718 Zähler nachgibt - zusätzlich belastet vom steigenden Yen. Der US-Dollar fällt auf 107,41 Yen nach Wechselkursen um 107,77 zur Vortageszeit. Allerdings war der Greenback im Tagestief bereits bis auf 107,15 Yen gesunken. Die leichte Erholung des Greenbacks zieht auch den japanischen Aktienmarkt über die Tagestiefs.

Quelle: ntv.de

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