Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Hoffnung auf Ende des Zollstreits - Dax legt zu

Hoffnungen auf eine baldige Lösung im Zollstreit zwischen den USA und China haben den Börsen in Europa Rückenwind gegeben. In Peking trafen sich Delegationen aus beiden Ländern, um über den seit Monaten schwelenden Konflikt zu beraten. US-Handelsminister Wilbur Ross hatte im Vorfeld erklärt, er sehe gute Chancen für eine Lösung.

Der Dax stieg bis zum Mittag um 0,6 Prozent auf 10.814 Punkte. Der MDax legte um 0,7 Prozent auf 22.325 Zähler zu. Der TecDax verharrte mit 2513 Stellen auf dem Vortagesniveau. Der EuroStoxx50 gewann 0,7 Prozent auf 3055 Punkte.

Als positiv werteten Analysten, dass die Regierung in Peking einen hochrangigen Vertreter zu den Gesprächen geschickt habe. "Das wird von den Märkten dahingehend interpretiert, dass China ernsthaft an einer raschen Lösung interessiert ist", sagte Marktexperte Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets.

Andere Analysten warnten allerdings vor übertriebenen Erwartungen. "Es wäre nicht auszuschließen, dass ein neuerlicher provozierender Tweet von US-Präsident Donald Trump die wieder aufgenommenen Handelsgespräche zwischen den beiden Staaten empfindlich stören könnte", sagte Investmentstratege Ulrich Streich von der Landesbank Baden-Württemberg.

Für Zuversicht bei Aktionären sorgte auch, dass ein weiterer US-Währungshüter für dieses Jahr nur noch eine Zinserhöhung als wahrscheinlich ansieht. Der Präsident des Fed-Ablegers von Atlanta, Raphael Bostic, warnte vor einem zu aggressiven Vorgehen der US-Notenbank.

  • "Noch sind die Investoren auf zwei weitere Zinsschritte eingestellt", sagte Analyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader.
  • "Da die jüngsten Konjunkturdaten und Bilanzzahlen nicht wirklich überzeugen konnten, ist es wichtig, dass die Federal Reserve das Tempo der Zinsschritte moderat hält."

Der US-Dollar legte dennoch leicht zu. Der Euro sank um 0,2 Prozent auf 1,1447 Dollar. Auch die "Antikrisen-Währung" Gold war nicht mehr so stark gefragt wie in den vergangenen Tagen. Eine Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 1283 Dollar.

Zu den Gewinnern an den europäischen Börsen gehörten die Banken in Italien, nachdem die Regierung in Rom der angeschlagenen Bank Carige zur Seite gesprungen war. Der italienische Branchenindex legte mehr als ein Prozent zu. Die Aktien von UniCredit und Intesa Sanpaolo gewannen jeweils rund ein Prozent.

Auch die Deutsche Bank profitierte von der höheren Nachfrage nach Bankaktien. Ihre Titel waren mit einem Plus von 1,5 Prozent unter den größten Dax-Gewinnern. Die Liste der Top-Favoriten führten Bayer-Papiere an mit einem Kursplus von 2,5 Prozent. Die Tochter Monsanto errang einem Insider zufolge vor dem Obersten Gerichtshof in Indien einen Sieg im Patentstreit um genetisch verändertes Baumwoll-Saatgut.

Im Nebenwerteindex MDax rückten die Titel von Evotec um 2,8 Prozent vor. Der Biotechkonzern erzielte nach eigenen Angaben einen wichtigen Meilenstein in seiner Partnerschaft mit Celgene und erhielt eine Zahlung von 14 Millionen Dollar.

Quelle: ntv.de

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